Telegramm an Bischof Bätzing
Kardinal Christoph Schönborn wendet sich in dramatischen Appell an die Deutsche Bischofskonferenz. »Die Weigerung einzulenken, wäre obstinatio – klares Anzeichen eines Schismas, das keiner wollen kann.«
Kardinal Christoph Schönborn wendet sich in dramatischen Appell an die Deutsche Bischofskonferenz. »Die Weigerung einzulenken, wäre obstinatio – klares Anzeichen eines Schismas, das keiner wollen kann.«
Vom 19. bis 22. Februar tagt in Augsburg die Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz. Wird sie dabei über die Satzung des Synodalen Ausschusses entscheiden? Der Vorgang wäre brisant und folgenreich. Papst Franziskus hat deutliche Kritik am vorgesehenen „Rätesystem“ der deutschen Kirche geäußert. Kirchenrechtler sehen die Gründung als unwirksam an und bewerten eine Zustimmung als Ungehorsam gegenüber dem Papst. Martin Grünewald ruft dies in Erinnerung und verweist auf einen "Synodalen Beitrag" von Heribert Hallermann.
In der wilden Diskussion um Fiducia supplicans verdient eine Stimme von links besonderes Interesse. Norbert Lüdecke kritisiert das Dokument und seine Rezeption in Deutschland scharf. Gleichzeitig wird durch seine inhaltlich kaum bestreitbare Analyse klar: Der Text ist durch und durch orthodox. Martin Brüske ordnet noch etwas ein.
An "Fiducia supplicans " scheinen sich die Geister zu scheiden. Zwischen Hoffen und Bangen schweben so manche Betroffenen, Entsetzen und Unverständnis bei den Traditionalisten, Frohlocken und Euphorie bei Modernisten. Stephan Raabe versucht eine "Unterscheidung der Geister" vorzunehmen, relativiert manches Extreme und bringt Klarheit in die Lesart des Textes.
Dürfen Homosexuelle jetzt katholisch heiraten? Die Aufregung ist groß: immense Freude im Lager der Anhänger einer neuen Sexualmoral, blankes Entsetzen bei den Bewahrern. Medienberichte schüren diese Stimmung. Aber wer hat das römische Schreiben wirklich gelesen? Bernhard Meuser bekennt seine Betroffenheit.
Viele Katholiken, die erschüttert sind, dass ein großer Teil der Bischöfe offensichtlich keine Probleme damit hat, sich und ihre Diözesen vom machtbewussten ZdK in die seichten Gewässer eines schismatischen Zustands schleppen zu lassen, konnten ihre Enttäuschung über die neuen Bischofsernennungen kaum verhehlen. Sie hatten kämpferische Ernennungen erwartet – zumindest ein deutliches Votum gegen den Synodalen Rat, der, wenn er kommt, die deutschen Kirchenschiffe auf Grund laufen lassen wird. Warum das jedoch keine sinnvolle Handlungsoption wäre, schildert Martin Brüske in folgenden Überlegungen:
Der Papstbrief an die vier Frauen und die Note des Staatssekretärs, Kardinal Parolin, haben die strategische Lage für die Protagonisten des Synodalen Wegs fundamental verändert. Alle Manipulations-, Beschwichtigungs- und Vertuschungsmöglichkeiten sind ausgereizt und wirkungslos geworden. Aber noch mehr ist in den letzten Tagen geschehen: Endlich wird die Stimme der deutschen Oppositionsbischöfe - noch verhalten, aber in der Sache deutlich - wieder öffentlich hörbar. Martin Brüske kommentiert.
Bischof Bätzing befindet sich mit seiner Aussage "Ich will den Katechismus verändern" in einem grundsätzlichen Widerspruch zur Gesamtkirche. Diese Aussage vom 7. Juni 2022 legt Stephan Raabe seinen Beobachtungen der Entwicklung des Synodalen Weges zugrunde und kommt zum Schluss, dass man eine Kirchenspaltung in Kauf nehmen will – und sei es aus reinem Selbsterhaltungstrieb.
Joachim Frank schrieb, dass der Papstbrief „als allerhöchste Approbierung dieser Verweigerungshaltung“ von vier Bischöfen, die den Synodalen Ausschuss und dessen Finanzierung ablehnten, „wie bestellt“ käme. Das stimmt - fast, meint Dorothea Schmidt.
Rasch hat der Papst auf den Brief von vier ehemaligen Teilnehmerinnen des Synodalen Wegs zur Errichtung eines Synodalen Ausschusses geantwortet und angesichts des deutschen Ausscherens aus der Gemeinschaft der Weltkirche tiefe Sorge geäußert. Martin Brüske ordnet die Aussagen des Briefes theologisch ein.