Zukunftsräume
Die Zahlen der Kirchenaustritte sind erschreckend, das Image der Katholischen Kirche am Boden. Hat die Kirche in Deutschland vollends ausgedient? Wie ist Erneuerung möglich?
Das volkskirchliche Betreuungsmodell ist am Ende und es wäre ein Fehler, es durch Modernisierung retten zu wollen. Wir möchten Perspektiven, Visionen und konkrete Umsetzungen durchdenken und vorstellen, wie katholische Kirche heute jung und anziehend sein kann:
Menschen, die sich rufen lassen. Menschen, die sich senden lassen. Das ist Kirche, lebendig in Netzwerken des Lebens und der Freundschaft. Das ist Kirche, die aufgehört hat, um sich selbst zu kreisen. Kirche, die im Heiligen Geist Jesus zum lebendigen Herrn hat. Kirche, die sich der Sorge des Vaters anvertraut. Kirche, die die Freude des Evangeliums missionarisch weitersagen muss, weil ihr Herz davon voll ist. Kirche, in der Menschen frei, heil und selbständig werden, weil sie als missionarische Jüngerinnen und Jünger in die Lerngemeinschaft Gottes eintreten. Dort werden die Schritte der Nachfolge Jesu eingeübt. So öffnen sich heute die Räume der Zukunft.
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Das neue Arbeitsrecht schafft das sechste Gebot ab
Mit ihrem neuen Arbeitsrecht verabschiedet sich die Kirche vom Anspruch eines verbindlichen Ethos. Bei aller geistlichen Armut und Heuchelei, die sie auch schon vorher prägte, zerschneidet sie damit das verknüpfende Band der Gemeinden des Neuen Testaments. Ihre Legitimität als Kirche Jesu Christi steht damit infrage, analysiert Martin Brüske.
Das Gleichnis vom verlorenen Vater – oder vom unbarmherzigen Sohn
Es gibt offenbar zwei Weisen, die Zeichen der Zeit zu deuten: Aus der Perspektive des himmlischen Vaters und aus jener, seiner Kinder. Helmut Müller stellt in seiner Glosse das Gleichnis vom verlorenen Sohn auf den Kopf und zeigt, wie die Barmherzigkeit verkehrt wird, wenn Vater und Sohn im Geiste der Zeitgeistperspektive handeln.
Weg, Wachstum, Jüngerschaft: Ethik ist die Lust am Guten
Was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Bernhard Meuser geht dieser Frage in seinem Vortrag nach und zeigt, wie der Glanz über Menschen und menschliche Gemeinschaften kommen kann, die sich dem Guten hingeben. Denn es ist eine Ausstrahlung, die von Gott herkommt: Das Gute kommt von dem Guten.
Weisung und Weisheit – Die Tora als Grundgestalt biblischer Ethik
Weisung und Weisheit sind die Quellen biblischer Ethik. Zwar gilt die Tora Israels nicht in gleicher Weise für Christen. Aber durch das Christusereignis und die Gabe des Geistes ist die Frage nach der Tora nur transformiert, jedoch nicht weniger drängend, sagt Martin Brüske. Er analysiert in seinem Vortrag die Verbindung zwischen Weisheit der Tora und der Lebensform der Christenheit, an der sich Wahrnehmbarkeit und Plausibilität des Christentums entscheide.
Sichere Richtschnur des Glaubens
Der KKK ist kein Superdogma. Als Synthese der Lehre der Kirche enthält er mehr als das explizit feierlich Definierte. Er enthält Aussagen unterschiedlicher Verbindlichkeit - vom Theologumenon bis zum Dogma. Aber als Synthese dieser Lehre ist er auch sichere Richtschnur und klarer Bezugspunkt. Und deshalb und darin ist er ein grosses Geschenk für die Kirche.
Der Synodale Weg kippt „queer“
Sexuelle Vielfalt, ein Herz für schwule Priester, alle Geschlechter in alle Ämter, Änderung von Katechismus und Kirchenlehre und ein Maulkorb für Bischöfe und Weltkirche zur Frage der Homosexualität - Endziel: Säkularisierung nach staatlichen Antidiskriminierungs- und Diversity-Regeln. Birgit Kelle über einen konzertierten Versuch der feindlichen Übernahme der Katholischen Kirche durch die LGBT-Lobby unter dem Vorwand einer synodalen Debatte.