Pressemitteilung 10.02.2022
Kirche auf der Kippe: „Echte Reform statt Reformation“
München. Die Initiatoren des Reform-Manifest der Initiative Neuer Anfang fordern angesichts der beschlossenen Papiere auf der letzten Vollversammlung des sogenannten „Synodalen Weges“ vom 3.-5. Februar 2022 in Frankfurt alle Katholiken in Deutschland dazu auf, das von ihr formulierte Reform-Manifest mit zu zeichnen.
Die Initiative hatte das Manifest mit 9 Thesen zu einer echten Erneuerung der Kirche mit 6.000 Unterschriften Anfang des Jahres persönlich an Papst Franziskus in Rom überreicht. „Papst Franziskus zeigte sich höchst erfreut und ermutigte uns explizit mit unserer Arbeit fortzufahren“ berichtet die Delegation der Überbringer aus Rom.
„Die aktuelle Vollversammlung des Synodalen Weges hat erneut gezeigt, dass der deutsche Sonderweg am Kern der Krise vorbeigeht. Er verletzt den Frieden in den Gemeinden, verlässt den Weg der Einheit mit der Weltkirche, beschädigt die Kirche in der Substanz ihres Glaubens und läuft auf ein Schisma hinaus. Wir wollen wie die meisten Katholiken in Deutschland eine wahre Reform der Kirche. Tatsächlich steht unsere Kirche auf der Kippe zu einer zweiten Reformation und wieder geht sie von Deutschland aus“, so die Initiatoren.
„Wir freuen uns, dass wir die 6.000-Marke bei den Unterzeichnern bereits überschritten haben und das ohne große Berichterstattung. Es spricht sich im besten Sinne unter Katholiken in Deutschland herum, dass es endlich auch andere Stellungnahmen zum Reformbedarf der Kirche gibt. Durch jene Themen, die im Rahmen des Synodalen Weges diskutiert werden, fühlen sich so viele Katholiken sowieso nicht vertreten und sind eher enttäuscht“.
Die Liste der bisherigen Unterzeichner spiegelt dabei die tatsächliche Vielfalt des Katholizismus wider: Von Studenten bis zu namhaften katholischen Professoren und Theologen. Von Hausfrauen bis Doktoranden, über Ärzte, Naturwissenschaftler, Handwerker bis hin zu Lehrern oder Publizisten. Die über 6.000 Namen können auf der Internetseite der Initiative eingesehen werden.
„Besonders freut uns, dass so viele Kleriker sich dem Aufruf zu echten Reformen anschließen. Wir haben sehr viele Priester, Ordensschwestern, Diakone und sogar Weihbischöfe unter den Unterzeichnern des Manifestes. Gleichzeitig ist allerdings nicht nur bedrückend, sondern auch bedenkenswert, dass uns Zuschriften erreichen, in denen Priester ihre Unterschrift zurückgezogen haben, weil sie nach Unterzeichnung aus ihrem Umfeld unter Druck gesetzt wurden.
Beispielhafte Zitate aus den Zuschriften, die wir selbstverständlich nur anonym wiedergeben, um die Versender zu schützen:
„Ich stehe voll hinter dem Reform Manifest. Ich würde das ja gerne unterschreiben, aber ich bin quasi noch in Ausbildung und ohnehin schon das ‚schwarze Schaf‘ in der weißen Herde.“
„Seien Sie versichert: Ganz viele Priester und Priesteramtskandidaten meiner Diözese würden liebend gerne unterzeichnen, denn auch in unserem Bistum werden die Sakramente vom Tisch gefegt und durch weiche, laienkompatible Dienstleistungen ersetzt.“
„Was glaubt Ihr, was an der Fakultät los wäre, wenn ich das unterschreiben würde! Ich könnte einpacken. Ich hab´ noch ein paar Jährchen bis zur Emeritierung.“
Das Reform-Manifest ist bereits in zehn weiteren Sprachen übersetzt und erfährt auch aus dem Ausland nicht nur enorme Unterstützung, sondern vielfach auch erleichterte Resonanz, dass jene umstrittenen Positionen des deutschen „Synodalen Weges“, die medial auch ins Ausland transportiert werden, bei weitem nicht den Konsens der deutschen Katholiken widerspiegelt.
Das Manifest als Download finden Sie unter: www.neueranfang.online/manifest
Berichte zur Übergabe des Reform-Manifest an Papst Franziskus am 05. Januar 2022 in Rom finden Sie hier unter dem Link: https://neueranfang.online/pressespiegel-manifest-uebergabe-an-papst-franziskus-in-rom/