YOUNG MISSIO ist ein innovatives Ausbildungskonzept, die Lehre der Kirche zu verstehen und an andere weiterzugeben. Es ist an junge Menschen gerichtet, die für den Glauben an Jesus brennen, tiefer gehen und als Katechisten ausgebildet werden wollen. Marie Benkner ist Teil der jungen Referenten und gibt exklusive Einblicke in das jüngst durchgeführte Wochenende.

Kirche, das sind wir – du und ich. Wie sähe eine Kirche aus, die strahlt und überzeugt ist, von dem, was sie glaubt? Für solch eine Überzeugung sind Wissen und ein solides Fundament notwendig, für die der YOUNG MISSIO-Kurs sorgen möchte.

Dialogische Katechese und Synodalität

Am vergangenen Wochenende kamen Jugendliche im Alter zwischen 18 und 30 Jahren – aus Flensburg bis Passau – bereits zum zweiten Mal zusammen. Jedes ihrer sechs Treffen hat ein zentrales Thema. Die ersten Kurse thematisieren die Dreifaltigkeit Gottes, der gerade abgeschlossene die Person Jesu Christi. Spannende theologische Vorträge vertieften das Wissen der Teilnehmer zur Menschwerdung, Tod und Auferstehung Jesu. Neben dem theoretischen Input sollten jedoch auch die praktischen Anwendungen in Form von dialogischer Katechese und Synodalität, im Sinne von Papst Franziskus, nicht zu kurz kommen.

Katholische Antworten auf praktische und kritische Fragen

Im Vorfeld des Kurses wurden kritische Jesus-Fragen zusammengetragen, wie z.B.:

„Wozu brauche ich einen Erlöser? – Jeder muss sich selbst erlösen!“, oder
„Woher können wir wissen, dass Jesus wirklich Gott ist?“, oder
„Wie kann Gott gut sein, wenn er seinen eigenen Sohn als Menschenopfer verlangt?“

Diesen und vielen weiteren Fragen gingen die jungen Missionare nach. Mit Hilfe von Gesprächsgruppen versuchten die motivierten Teilnehmer Antworten aus christlich-katholischer Sicht zu finden. Die vorherigen Vorträge, aber auch die Bibel und der YOUCAT stellten hierfür eine Unterstützung da. Anschließend wurden Gesprächssituationen simuliert, in denen sich einige der Teilnehmer kritischen Fragen aussetzten und spontan mit ihrem erworbenen Wissen zu antworten suchten. Diese Gespräche wurden kommentiert und reflektiert.

Fehlgedeutete Begriffe und verborgene Schätze

Ein weiterer Praxisteil setzte sich mit Kernbegriffen des Christusgeschehens auseinander. Worte wie Fleisch, Sühne, wahrer Mensch und wahrer Gott, Erlösung, Opfer, Anbetung etc. In einem Dreischritt gingen die Teilnehmer wieder in Kleingruppen an die Begriffe heran. Zuerst wurde die Not, die mit diesem Begriff in den Missionsgebieten zusammenhängt, untersucht: Inwieweit wird dieser Begriff missverstanden, oder sogar fehlgedeutet? Als nächstes wurden die Schätze und tiefen Dimensionen, die hinter den Begriffen verborgen liegen, ans Licht geholt: Was muss heute wieder neu gesagt, erklärt und verstanden werden? Im letzten Schritt wurde gemeinsam überlegt, wie solch ein neues Verstehen gelingt und praktisch durch dialogische Katechesen verlaufen kann.

Ein brennender Christus-Bekenner

Wie beim letzten YOUNG MISSIO-Wochenende, war auch diesmal ein besonderer Gast zu Besuch. Ein Iraner legte Zeugnis ab von seinem Glauben an Jesus Christus und schenkte Einblick in sein Land und die Welt der verfolgten Christen. Er berichtete von einer überdurchschnittlichen Ausbreitung des Evangeliums, von geheimen Hausgemeinschaften und mutigen Zusammenkünften, trotz Angst und Verfolgung. Er selbst kann aufgrund seines neu gefundenen Glaubens nicht mehr in sein Heimatland reisen. Seine Geschichte weckte großes Mitgefühl und Sensibilität für die Lage der Christen im Nahen Osten.

Nicht nur ÜBER Gott, sondern MIT Gott sprechen

Augustinus sagte sinngemäß einmal, dass man nur das in anderen entzünden kann, was im eigenen Inneren brennt. So wurde an dem Wochenende nicht nur ÜBER Gott, sondern vor allem auch MIT ihm geredet. Gebetszeiten, Heilige Messen, Lobpreis, die Feier der Komplet, Beichtgelegenheiten und ein gemeinsamer Rosary-Walk sorgten für die Begegnung mit dem Lebendigen und entfachten bildlich gesprochen das innere Glaubensfeuer. Auch persönliches Coaching einzelner Teilnehmer mit speziellen Fragen kamen nicht zu kurz.

„Gehet hinaus!“

Am Ende des Kurses wurde jeder der Missionare mit selbst ausgewählten Kleinprojekten zur aktiven evangelistischen Glaubensverkündigung nach Hause geschickt. Jedes der Projekte soll dazu dienen, das Gelernte in die Tat umzusetzen und selbst eine Mission in dieser Welt zu sein. In der kommenden Einheit werden die Erfahrungen zusammengetragen und vorgestellt.

Unser Ziel ist es, dass die ausgebildeten Katecheten Glaubenszeugen sind – geschult und geistig gestärkt, dem Missionsauftrag Jesu nachzukommen und bereit, sich in der Evangelisierung zu engagieren.


Marie Benkner,
Jahrgang 1997, brennt für die Erneuerung der Kirche. Sie ist Teil einer neuen geistlichen Bewegung und hat selbst vor ihrem Theologiestudium eine neunmonatige Jüngerschaftsschule mit dem Fokus auf Neuevangelisierung besucht.

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