Die einen propagieren Segen für Alle, die anderen behaupten gar, die Kirche treibe queere Menschen in den Suizid. Gegen Opfer kannst du nichts sagen. Erst recht nicht, wenn sie ein Gesicht bekommen. Bernhard Meuser beschreibt, wie nicht nur die katholischen Frauen, sondern längst auch die Bischöfe Opfer einer „sympathetischen Erpressung“ geworden sind. Man könnte auch sagen, Opfer einer emotionalen Nötigung.

Da schickt mir ein Mitglied des „Katholischen Deutschen Frauenbundes“ (KDFB), dem ich aus begreiflichen Gründen nicht angehöre, das Titelbild der neuesten Ausgabe des Verbandsorgans mit dem Titel „engagiert“ zu – mit der Frage: „Was halten Sie davon?“ Das Frauenmagazin macht auf mit zwei total verliebten „Bräuten“ in Weiß, die sich tief in die Augen schauen, wie man das so tut, wenn man heiratet. Dazu gibt es die passende Headline: „Kirche im Wandel: Segen für jede Liebe“.

Was ich davon halte? Ich musste eine Weile darüber nachdenken, bis mir das passende Begriffspaar für die Bild-Text-Kombination einfiel: sympathetische Erpressung. Man könnte auch sagen: emotionale Nötigung. Dazu trug ein parallel erscheinender, tendenziöser Beitrag in katholisch.de bei: „Kein sicherer Ort für homosexuelle oder nicht-binäre Personen. Theologin: Kirche treibt queere Menschen bis in den Suizid.“ Ich mixe einmal die beiden Botschaften an das Kirchenvolk und stelle mir vor, wie es einigen von den 180.000 Mitgliedern des Katholischen Deutschen Frauenbundes ergehen mag, die sich in Rohrbach, Kirchweiler oder Mühlhausen mit Bauchschmerzen im Pfarrheim treffen – auf dem Tisch die neueste Ausgabe von „engagiert“.

Abgehobene Zentralen

Einige der Frauen würden wohl gerne den Mund aufmachen und sagen: Jetzt reicht es! Rom hat eheanaloge Segensfeiern explizit verboten. Wir kündigen! KDFB-Mitglied zu sein ist ja nicht billig. Nach zehn Jahren ohne Gebührenerhöhung soll der Beitrag ab sofort jährlich um zwei Euro steigen – von derzeit 32 Euro auf 48 Euro im Jahr 2030. Das Geld geht an die Zentrale. Wieviel davon in die örtliche Gemeinde –  also zu den engagierten Frauen selbst – zurückfließt? „Auf mehrfache Nachfrage der Redaktion nannte der KDFB-Diözesanverband den genauen Anteil nicht“, so der Münchner Merkur im Juli 2022, der bereits im Sommer 2022 über reihenweise Austritte beim Frauenverband berichtet hatte.
Die etwas kleinere Parallelorganisation der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) mit 135.000 Mitglieder steht weder in der ideologischen Stromlinie noch pekuniär hinter dem KDFB zurück. Ab 2024 soll dort der Mitgliedsbeitrag von 25 Euro auf 40 Euro erhöht werden. Im Bistum Münster bleiben davon derzeit ganze 7,50 Euro auf der Ortsebene. Kein Wunder, wenn sich immer mehr Frauen fragen: Wozu brauchen wir diese ideologischen Ansagen aus der Zentrale? Wir sind doch Familienleute. Beim kfd hatte es im Jahr 2020 schon einmal heftig rumort, als sich das traditionelle Verbandsorgan von „Frau und Mutter“ in „Junia“ umbenannte.

Verunsicherte Frage

Aber vor dem Kündigungsschreiben ist da eine Hemmung – und sie hat nicht nur damit zu tun, dass für viele Frauen das Ausscheren aus der Gemeinschaft fast so etwas Frevelhaftes an sich hat, als würde man aus der Kirche selbst austreten. Vielleicht hat die Zurückhaltung auch mit dem oben genannten katholisch.de-Beitrag zu tun, wonach man den Eindruck haben kann, in der Kirche würden Menschen mit gleichgeschlechtlichen Neigungen durch die Sakristei gejagt und öffentlich ausgepeitscht. Das ist natürlich kalkulierte Stimmungsmache – eben jene sympathetische Erpressung, die mit der Erzeugung von Sympathie für Betroffene ein entsprechendes Ressentiment gegen die vermeintlich böse Amtskirche und damit verunsicherte Fragen generiert:
Ist die Kirche aber vielleicht wirklich kein „sicherer Ort“ für die beiden Frauen auf der Frauenbund-Titelseite?
Tut sie homosexuellen und queeren Menschen am Ende tatsächlich Unrecht?
Ist sie eine die Menschenrechte mit Füßen tretende Organisation, wenn sie Menschen mit einem anderen Selbstverständnis die sexuelle Selbstverwirklichung abspricht?
Müssen wir nicht neu denken?
Uns für die Menschlichkeit entscheiden, gegen kalte Lehre?
Kann man ernsthaft gegen Liebe sein?
Die Frauenbündlerinnen in Rohrbach schlucken ihr Grundgefühl „Da stimmt was nicht“ herunter. Sie schweigen aus einem vagen Gefühl von Sympathie (= Mit-Leiden). Und kündigen ihre Mitgliedschaft nicht auf.

Zuerst ein Faktencheck

Tatsächlich haben sich Christen beider Konfessionen in ihrer Geschichte an der zivilgesellschaftlichen Verächtlichmachung und Ausgrenzung von homosexuellen Menschen beteiligt. Den Stand der Dinge heute aber markiert Papst Franziskus in Amoris Laetitia, wo er bekräftigt, „dass jeder Mensch, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, in seiner Würde geachtet und mit Respekt aufgenommen werden soll und sorgsam zu vermeiden ist, ihn »in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen« oder ihm gar mit Aggression und Gewalt zu begegnen.

In Bezug auf die Familien kommt es hingegen darauf an, eine respektvolle Begleitung zu gewährleisten, damit diejenigen, welche die homosexuelle Tendenz zeigen, die notwendigen Hilfen bekommen können, um den Willen Gottes in ihrem Leben zu begreifen und ganz zu erfüllen.“ (AL 250) Die Katholische Kirche steht hier erst am Anfang einer wirklichen pastoralen Sorge, aber sie ist auf einem guten Weg.

Das aber ist der weltweiten LGBTQI-Lobby, die seit geraumer Zeit auch innerkirchlich operiert, entschieden zu wenig. Es geht um die Stürmung einer Bastion, die lebensmäßig nichts bedeutet – wer will heute schon heiraten? -, symbolisch aber von höchster Signifikanz ist: „Ehe für Alle“ soll vor dem katholischen Traualtar stattfinden. Dem nun widerspricht Papst Franziskus entschieden: „Was die Pläne betrifft, die Verbindungen zwischen homosexuellen Personen der Ehe gleichzustellen, gibt es keinerlei Fundament dafür, zwischen den homosexuellen Lebensgemeinschaften und dem Plan Gottes über Ehe und Familie Analogien herzustellen, auch nicht in einem weiteren Sinn.“ (AL 251) Der Papst hat dazu noch Grund, auf Formen neokolonialer, politischer Erpressung hinzuweisen: „Es ist unannehmbar, dass auf die Ortskirchen in dieser Frage Druck ausgeübt wird und dass die internationalen Organisationen Finanzhilfen für arme Länder von einer Einführung der „Ehe“ unter Personen des gleichen Geschlechts in ihrer Gesetzgebung abhängig machen.“

Es zählt die Heilige Schrift

Die klare offizielle Linie der Kirche hängt keineswegs in der Luft, sondern entspringt der Unterwerfung der Kirche unter die Heilige Schrift, in der gleichgeschlechtliche sexuelle Praxis durchgängig als Entstellung der ursprünglichen Ordnung Gottes – damit objektiv als „Sünde“ – qualifiziert wird. Inwiefern es subjektiv gerechtfertigt ist, deshalb von „Sünde“, gar von „Todsünde“ zu sprechen, muss genauer betrachtet werden. Sünde setzt voraus: ein Mensch handelt in klarer Einsicht; er handelt frei; es betrifft eine wichtige Sache, und der Mensch stellt sich damit gegen den Willen Gottes. Gleichgeschlechtliche Neigung ist niemals sündhaft, sofern man sie nicht künstlich in sich nährt, etwa durch den Konsum von Pornographie.

Was Handlungen betrifft, so kann einerseits die subjektive Schuldfähigkeit eines Menschen herabgesetzt sein bis gegen Null; andererseits kann das sexuelle Experimentieren mit gleichgeschlechtlichem Sex oder die Verführung dazu schwer sündhaft sein. Hinzu kommen immer neue Erkenntnisse aus der Sexualwissenschaft. Bis heute hat man kein homosexuelles Gen entdeckt, dafür die Plastizität und Fluidität von Sexualität und eine Fülle von externen Faktoren, die besonders in der Phase der Adoleszenz bestimmte Einstellungen verfestigen.

Gegen diese kirchliche Haltung opponieren starke Kräfte auf dem deutschen Synodalen Weg, denen es letztendlich um eine Art moraltheologischer Gleichstellung aller Formen sexueller Liebe mit dem ab dem Buch Genesis im der Heiligen Schrift grundgelegten Blueprint erotischer Liebe, der sakramentalen Ehe zwischen Mann und Frau, geht. Der homosexuelle Mensch soll sein Sosein nicht länger als Lebenswunde und Entstellung jenseits von Eden begreifen, sondern Gott für die Gabe danken, ihn genau so erschaffen zu haben. Da die theologischen Argumente auf schwachen Füßen stehen, greifen die Protagonisten zum politischen Mittel der sympathetischen Erpressung: Opfer werden in Stellung gebracht.

Sympathische Erpressung als Kampfinstrument

Gegen Opfer kannst du nichts sagen. Erst recht dann nicht, wenn sie ein Gesicht bekommen, wenn sie mit dir im gleichen Raum sind, wenn sie dir in die Augen sehen. Angesichts einer Opfererzählung, gar der physischen Präsenz eines Opfers, gebietet es der Anstand zu schweigen und sich dem Gebot der Empathie zu unterwerfen. Zu verstummen ist ein archaischer Ausdruck von Humanität, dazu geeignet das Beste im Menschen zu evozieren: Hilfe, Beistand, Schutz. Empathie ist Einfühlung bis zur Verschmelzung mit dem, dem das Unrecht widerfuhr. Der zur Empathie mit dem Opfer Fähige sieht sich in einem schwer zu fassenden Schuldzusammenhang; er will am Opfer etwas wiedergutmachen, will mit seinen Augen sehen, mit seinen Ohren hören, mit seinem Herzen fühlen.

Es gibt Empathie, aber auch das Spiel mit der Empathie, das Ausnutzen von Empathie, das man von den rasch aufeinanderfolgenden identitätspolitischen Inszenierungen seit Black Lives Matter kennt. Sympathetische Erpressung ist ein politisches Kampfinstrument von Minderheiten, das Wehrlosmachen durch kalkuliertes Sym-Pathos. Hätte man auf dem Synodalen Weg statt einigen handverlesenen Gästen von der richtigen Denkungsart zwanzig – oder auch nur zehn, auch nur fünf – reale Opfer sexuellen Missbrauchs in der Katholischen Kirche als stimmberechtigte Delegierte eingeladen, der Synodale Weg wäre nach der ersten Vollversammlung beendet gewesen. Er wäre verstummt. Bischöfe wären zurückgetreten.

So aber konnte die fein selektierte Versammlung nach Herzenslust über sie reden, ihre Leiden störungsfrei theoretisch einordnen, sie als Alibi für den innerkirchlichen Machtwechsel und als Treibstoff für allerlei weitläufige Reformwünsche verwenden. Dass den abwesenden Missbrauchsopfern die würdelose, zweckdienliche Zurüstung ihrer biographischen Dramen bitter aufstieß, fiel der tagenden Reformgesellschaft nicht weiter auf. Die Opfer, um die es zur Behebung der Missbrauchskrise der Katholischen doch gehen musste, saßen eher theoretisch als physisch im Raum. Was sie vertrat, war eine seltsam verallgemeinernde Theorie über ihre klerikalen Täter. In Wahrheit waren deren Opfer die eigentlich Ausgegrenzten. Stattdessen hatte man andere repräsentative „Opfer“ geladen, die nun reichlich Gelegenheit hatten, für einen Themenwechsel zu sorgen, feministische und queere Betroffenheit zu erzeugen, Identitätspolitik in eigener Sache zu betreiben und denen den Mund zu verbieten, die theologisch und anthropologisch über die Sache sprechen wollten.

Da saßen sie nun, die auf den Mund geschlagenen Bischöfe. Es waren ja „vulnerable“ Menschen im Raum, mit denen man im Ausgang der Veranstaltung nicht rechnen konnte: Frauen, „queere“ Menschen. Und so knickten die immer betroffener schwitzenden Hirten, von denen einige gestern noch Knabenschänder beförderten und Missbrauchsopfer administrativ abbügeln ließen, vor dem gut aufbereiteten, durch die Halle wabernden Pathos der neuen Opfer ein. Sie vergaßen unter Tränen alles, was sie jemals theologisch gelernt hatten und rückten von der bösen (Menschen ausgrenzenden, Menschen in ihrer sexuellen Identität auslöschenden) Kirche ab, deren Vertreter sie doch sein sollten, um in grenzenloser Sympathie bei denen zu sein, die da ihre Leiden fordernd in den Raum stellten.

Bischöfe in der sympathetischen Falle

Erst beim Ad Liminia Besuch erwachten die Bischöfe, als sie in Rom mit zwei Botschaften konfrontiert wurden:
1. … dass man zwar pastoral eine Menge tun kann und wahrhaft endlich tun muss, um einen hartherzigen Umgang mit Betroffenen zu verabschieden und Menschen in Liebe anzunehmen, die sich sexuell und beziehungstechnisch nicht im Schema verbindlicher Liebe von Mann und Frau wiederfinden.
2. … dass es grundstürzende Veränderungen in der Lehre trotzdem nicht geben werde, weil es sie nicht geben kann. Der Schock saß tief.

Bis auf den heutigen Tag ist einigen der Bischöfe noch immer nicht aufgegangen, dass sie einer sympathetischen Erpressung auf den Leim gingen. Jetzt sitzen sie, die mehr wollten, als eine (Menschen vorbehaltlos annehmende) neue Pastoral, in der Falle. Entweder sie gehen mit jenen, denen sie ihr „Menschenrecht“ auf freie sexuelle Selbstverwirklichung als neues Dogma und legitime Praxis bereits zugestanden haben, oder sie rudern zurück und gehen mit der Kirche und der Heiligen Schrift.

Neue, andere Lehre wollen, heißt Abschied nehmen von der Communio im Glauben. Bischöfe, die sich einer schrankenlosen Empathie hingeben, landen unwillkürlich bei der Frage des schwulen Würzburger Studentenpfarrers Burkhard Hose: „Um welchen Preis erhalte ich die Einheit aufrecht? Dieser Preis kann für mich nicht heißen: Abstriche von Menschenrechten.“

Nahe an der „Kultur des Todes“

Nach wie vor gilt: Wer sich als katholischer Christ bekennt, bekennt seine Bindung an das Wort Gottes, wie es die Kirche in vollmächtiger Treue verkündet und ausgelegt – beispielsweise auch in Hinsicht auf das Sechste Gebot, die Unauflöslichkeit der Ehe, die Forderung, Unzucht zu meiden und – oh Gott, auch das noch! – keusch zu leben. Das betrifft alle – Alte, Junge, Verheiratete, Singles – ohne besondere insulare Ausnahmen. Wer sich unter Berufung auf nirgendwo validierte Behauptungen von Humanwissenschaften dazu berufen fühlt, die biblische Lehre zu unterminieren, wonach der exklusive Ort (einer human und in Übereinstimmung mit den Weisungen Gottes) gelebten Sexualität die Ehe zwischen Mann und Frau ist, muss dazu eine eigene Kirche gründen oder sich einer bestehenden Christengruppe anschließen, die das biblische Granitgestein durch Interpretation zerbröselt hat.

Wer gegen Röm 1 und das univoke Zeugnis der gesamten Heiligen Schrift die Gottesförmigkeit gleichgeschlechtlicher sexueller Praxis statuiert, statuiert das Ende der „Exklusivität“ der einen Ehe; er legitimiert in der selben Logik die unendliche Vielfalt denkmöglicher Verwirklichungen von Sexualität und wird zum gedankenlosen Wasserträger der pansexuellen Entgrenzungen, wie sie von der Sexuellen Revolution vorgetragen werden.

Durch Respekt vor der Freiheit des Einzelnen gelähmt und durch Mitleid erblindet, übersehen Bischöfe die Todesschatten der Dekonstruktion einer ganzheitlichen Gestalt von Liebe. Die Auflösung intakter Beziehungswelten, insbesondere die strategisch betriebene Liquidation der klassischen Familie, Frühsexualisierung, Pornographie, missbräuchliche Behandlung von Jugendlichen wegen Genderdysphorie, Abtreibung und Leihmutterschaft sind systemische Folgen desintegrierter Sexualität. Es ist erschütternd zu sehen, wie nahe eine gedankenlos solidarische, sympathetisch erpresste Kirche der „Kultur des Todes“ (Johannes Paul II) kommt.

Resignation vor dem Gesetz der Gefühle

Was wir gerade erleben, ist die kollektive Resignation einer moralischen Instanz vor einem vermeintlichen Gesetz der Gefühle. Gefühle sind dazu da, dass man mit ihnen fühlt. Gedanken sind dazu da, dass man mit ihnen denkt. Einige deutsche Bischöfe, die sich durch besondere Empathie auszeichnen, finden aus dem Irrgarten ihres Mitgefühls nicht mehr heraus, wo ihnen nur das theo-logische Nach-Denken der Gedanken Gottes über den Menschen den Weg weisen könnte. Bezeichnend der Hinweis von Bischof Georg Bätzing: „Was nehmen wir Ihnen durch die Beschlüsse, die wir treffen? Was nehmen wir Ihnen? Bitte leben Sie doch, was Ihnen wichtig ist und das nehmen wir Ihnen nicht weg.“

So weit kommt man, wenn man die Ethik an die Verhältnisse anschmiegt und nicht mehr am Wort Gottes orientiert. Dann wird aus der authentischen Gestalt von Liebe und Sexualität nur noch das Privatvergnügen derer, die schon immer einen besonderen Geschmack hatten.

Wo das schon am grünen Holz der Bischöfe geschieht, wird man Mitgefühl haben mit den Frauen in Rohrbach, Kirchweiler oder Mühlhausen, die sich kaum noch der sympathetischen Erpressungen von innen, aus der eigenen Verbandszentrale, und außen erwehren können.

Sie sollten besser ihrem Bauchgefühl nicht weniger, wie der universalen Kirche folgen und anderskatholischen Hochglanzlügen mit Distanz begegnen. Die Mutigeren unter ihnen könnten sich an einen gerade aktuellen Ausspruch von John F. Kennedy erinnern, den ich etwas variiere: „And so, my fellow Catholics: ask not what your church can do for you – ask what you can do for your church.“ Man könnte zum Beispiel „engagiert“ kündigen.


Bernhard Meuser
Jahrgang 1953, ist Theologe, Publizist und renommierter Autor zahlreicher Bestseller (u.a. „Christ sein für Einsteiger“, „Beten, eine Sehnsucht“, „Sternstunden“). Er war Initiator und Mitautor des 2011 erschienenen Jugendkatechismus „Youcat“. In seinem Buch „Freie Liebe – Über neue Sexualmoral“ (Fontis Verlag 2020), formuliert er Ecksteine für eine wirklich erneuerte Sexualmoral.

Foto: Adobe Stock

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