Pressemitteilung der Initiative Neuer Anfang 04. Mai 2022
Der Erzbischof von Denver schreibt erneut an Bischof Bätzing
„Verrat am Evangelium“
München. Vierzehn Tage nachdem Bischof Georg Bätzing dem Erzbischof von Denver auf den „Brüderlichen Brief“ der 74 Bischöfe, die den Synodalen Weg in Frage stellten, geantwortet hatte, erhielt er gerade erneut Post aus Amerika. Das Schreiben Aquilas (im deutschen Original auf unserer Homepage hier als Download-Link) lässt an Brisanz nichts zu wünschen übrig, der Bischof verlässt gar die Tonlage brüderlich-pastoraler Korrektur. Amerikanisch direkt liest er dem deutschen Kirchenchef Punkt für Punkt die Leviten. Sein Ziel: „die Wahrheit des katholischen Glaubens in vollem Umfang zu verteidigen.“ Aquilas Brief gipfelt in dem Satz: „Sich dem Zeitgeist zu ergeben, hat nichts mit dem Lesen der Zeichen der Zeit zu tun, sondern ist ein Verrat am Evangelium.“
Die Initiative „Neuer Anfang“ sieht in dem Brief des Erzbischofs von Denver einen wertvollen Beitrag zur Aufklärung und dankt ihm für seine Klarheit und seinen Dienst an der Einheit der Kirche. „Bischof Bätzing hat drei brüderliche Ermahnungen aus der Weltkirche ignoriert. Zuerst die Briefe der polnischen und nordischen Bischofskonferenz sowie die Mahnung der 74 Bischöfe aus vielen Teilen der Weltkirche. Er hat darauf nur mit Beschwichtigungen reagiert. Die neue Antwort aus den USA liest sich wie eine Anklageschrift und das in 3 Punkten:
- Sie demaskiert den durch Kardinal Reinhard Marx inszenierten Missbrauch mit dem Missbrauch auf dem Synodalen Weg, wenn Aquila fragt: „Warum muss sich die katholische Lehre in grundlegenden Fragen der Lehre und des moralischen Lebens ändern, weil die deutschen Bischöfe es versäumt haben, wirksam zu lehren und ehrlich zu führen? Der Glaube der Kirche hat nicht zum Skandal des Missbrauchs durch Geistliche geführt!“ Stattdessen hätten u.a. das „Versagen der Verantwortlichen, die an sie herangetragenen Sorgen ernst zu nehmen“, aber auch „das Versäumnis, das Sittengesetz zu achten und sich an das zu halten, was die Kirche auf der Grundlage von Offenbarung und Vernunft lehrt”, zur Missbrauchskrise beigetragen.
- Erzbischof Aquila aus Denver widerlegt Bischof Bätzing in seinem Versuch, den Synodalen Weg als bloße „strukturelle“ Anpassung darzustellen, der die Lehre der Kirche nicht antastet. Er legt seinerseits seinem Schreiben eine mehrseitige Sammlung von Zitaten aus den Beschlusstexten des Synodalen Weges bei, die beweisen: Der Synodale Weg „stellt das Glaubensgut in Frage und lehnt es in einigen Fällen sogar ab“. Dabei debattiert man nicht über Randfragen, sondern über „das Wesen und die verbindliche Autorität der göttlichen Offenbarung, über das Wesen und die Wirksamkeit der Sakramente sowie über die Wahrheit der katholischen Lehre hinsichtlich der menschlichen Liebe und Sexualität.“ Die Folge: Bischof Bätzing kann nicht noch einmal abwimmeln. Er muss argumentativ liefern. Tut er es nicht oder tragen die Argumente nicht, bleibt ihm nur das Eingeständnis der Irrtümer oder das Beharren auf dem deutschen Sonderweg: Wir wollen es aber anders!
- Erzbischof Aquila legt den Finger noch auf eine besondere Wunde. Auch in Deutschland fragen sich Katholiken, ob einige ihrer Bischöfe nicht eine doppelte Loyalität haben, wenn sie sehen, wie unbedingt sie der Agenda von LGBTQI, Gender und radikalem Feminismus folgen und dafür die Pulverisierung christlicher Grundannahmen in Kauf nehmen. Erzbischof Aquila sagt, was wir gerne von deutschen Bischöfen hören würden: „Es kann kein Konkordat gegenseitiger Akzeptanz geben zwischen der Wahrheit der göttlichen Offenbarung und der katholischen Lehre auf der einen Seite und der verzerrten Anthropologie der heutigen säkularen Hochkultur, die eine zunehmend dysfunktionale Sexualität fördert, auf der anderen Seite. Es liegt nichts Heilsames darin, zerstörerisches Denken und Verhalten zu segnen.“
Den aktuellen Brief vom 2. Mai 2022 von Erzbischof Aquila an Bischof Bätzing finden Sie hier unter dem Link in autorisierter deutscher Übersetzung.