… und nicht anders!

In einer ersten authentischen Interpretation des Kardinalpräfekten Manuel Fernández wird die interpretatorische Linie, die der Neue Anfang zu Fiducia supplicans bereits am Montag vorgeschlagen hatte, in vollem Umfang bestätigt. Martin Brüske stellt die Kernaussagen zusammen.

  1. Gegen Äusserungen des authentischen Lehramts braucht es grundsätzlich eine Haltung des aufmerksamen, ruhigen, geduldigen Studiums.
  2. Die durch Fuducia supplicans eröffnete Möglichkeit der Segnung bedeutet in keiner Weise eine Legitimierung oder Affirmation von mit dem Evangelium unvereinbaren Lebensformen.
  3. Bischofskonferenzen, die einen anderen Weg anstreben (und bereits in der Praxis etablieren) müssen die eingeschlagene Richtung revidieren.
  4. Insbesondere erwähnt werden die deutschen Bischöfe. Fernández wird Deutschland besuchen. Es geht im Jahr 2024 für die deutschen Bischöfe um eine zu beginnende Reise der Umkehr(!) und Vertiefung. Besonders aufmerksam sollte man das Wort „conversion“ wahrnehmen.

Gründliches Textstudium

Zu 1.: »Aber wir sind in der katholischen Kirche, und dort wird uns im Evangelium Petrus gezeigt.

Es liegt auf der Hand, dass die Bischöfe einen vom Papst unterzeichneten Text zunächst gründlich und ohne Eile studieren und sich von diesem Text erleuchten und bereichern lassen müssen, wenn sie ihn umfassend auslegen wollen. Daher könnten Vorsicht und Aufmerksamkeit für die örtliche Kultur verschiedene Arten der Anwendung zulassen, aber nicht eine völlige Verweigerung dieses Schrittes, den die Priester zu tun aufgefordert sind.«

Nichts wird bestätigt oder gerechtfertigt

Zu 2. »Da es sich nicht um das Sakrament der Beichte (!), sondern um eine einfache Segnung handelt, wird dennoch darum gebeten, dass diese Freundschaft gereinigt wird, reift und in Treue zum Evangelium gelebt wird. Und auch wenn es irgendeine Art von sexueller Beziehung gab, ob bekannt oder nicht, wird durch die Segnung nichts bestätigt oder gerechtfertigt.
Mit der Segnung von Einzelpersonen verhält es sich genauso, denn derjenige, der um eine Segnung – nicht um Absolution – bittet, kann ein großer Sünder sein, und das ist kein Grund, ihm oder ihr eine Segnung zu verweigern.
Aber es ist klar, dass wir in der Überzeugung wachsen müssen, dass nicht ritualisierte Segnungen keine Weihe der Person sind, sie sind keine Rechtfertigung all ihrer Handlungen, sie sind keine Bestätigung für das Leben, das sie führt.«

Gottesdienstliche Formen indiskutabel

Zu 3. »Einige Episkopate sind zu gottesdienstlichen Formen der Segnung von irregulären Paaren übergegangen, und das ist nicht akzeptabel. Insofern sollten sie ihren Vorschlag diesbezüglich neu formulieren.«

Umkehr und Vertiefung

Zu 4. »In Kürze wird eine Gruppe von Dikasteriumspräfekten des Dikasteriums eine Reise zur Umkehr und Vertiefung mit den deutschen Bischöfen antreten, und wir werden alle notwendigen Klarstellungen vornehmen. Außerdem plane ich eine Reise nach Deutschland, um einige Gespräche zu führen, die ich für wichtig halte.«     

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