Frau Prof. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz ist am 25. Juni im Speyrer Dom mit dem päpstlichen Silvesterorden geehrt worden. Tonke Dennebaum, Mainzer Regens und Vize-Präsident der Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland, hob in seiner Laudatio den „Einsatz der Preisträgerin für und ihre Sorge um die Kirche in Deutschland“ hervor. Gleichzeitig wies er auf die Verdienste der Preisträgerin für die wissenschaftliche Herausgabe der Schriften Edith Steins in einer 28-bändigen Gesamtausgabe hin.
Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz gilt als eine der besten Kennerinnen von Leben und Werk Edith Steins (1891-1942), der in Auschwitz ermordeten Jüdin, Philosophin und Karmelitin. Und Gerl-Falkovitz erreichte, dass die Konvertitin bekannt wurde, u.a. durch ihre Monographie «Unerbittliches Licht» und die Mitbegründung der Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland, deren Vize-Präsidentin Gerl-Falkovitz von 1994 bis 2015 war.
Die Idee zur wissenschaftlichen Herausgabe der Schriften Edith Steins, so der Festredner, entstand 1998 in Rom bei der Heiligsprechung der von den Nationalsozialisten verfolgten Märtyrerin. Dass dieses große, 28-bändige Werk in den Jahren 2000 bis 2020 realisiert werden konnte, sei Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz zu verdanken.
Die Preisträgerin und emeritierte Professorin für Religionsphilosophie lehrte von 1993 bis 2011 in Dresden und ist nun Leiterin des Europäischen Instituts für Philosophie und Religion in Heiligenkreuz/Wien.
Der Generalvikar und Regens des Bistums Speyer, Markus Margin, überreichte den besonderen päpstlichen Orden in Vertretung des erkrankten Bischofs Karl-Heinz Wiesemann. In seiner Ansprache betonte er die verähnlichende Kraft, die die intensive Beschäftigung mit einem Menschen haben könne, und hob die prägende Wirkung Edith Steins auf die Preisträgerin hervor. Steins Grundhaltung der Dankbarkeit für alles Gegebene und den Geber aller Dinge – Gott selbst – habe die Preisträgerin geprägt, so der Generalvikar.