Eher beiläufig packte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, eine Bombe aus. Vielleicht unabsichtlich, in jedem Fall entlarvend.

Am Rande der Weltsynode kurz vor deren Abschluss hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz ausgeplaudert, was bereits hinter vorgehaltener Hand gesagt und unabhängig davon vielfach vermutet wurde:  Der Synodale Weg beruht auf einer Erpressung, nämlich der Drohung mit einer Kirchenspaltung (Schisma). Dass es sich bei den erwähnten „Laien“ nicht um irgendeine Gruppe gehandelt hat, sondern um eine Organisation, die ihre Drohung zumindest selbst für glaubwürdig hält, führt keineswegs zu Spekulationen: Am 28. Mai hat das ZdK den deutschen Bischöfen zuletzt öffentlich gedroht und die weitere Zusammenarbeit infrage gestellt.

Wörtlich heißt es in dem Bericht der Kath. Nachrichtenagentur (kna), den das Domradio veröffentlichte:

„Bätzing betonte, das deutsche Reformprojekt Synodaler Weg sei 2019 in einer Situation gestartet, in der die katholische Kirche in Deutschland von Kirchenspaltung bedroht gewesen sei. Damals habe die reale Gefahr bestanden, dass die katholischen Laien unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals den Bischöfen das Vertrauen entziehen. Die Gefahr dieses Schismas sei durch die Reformbemühungen des Synodalen Wegs gebannt worden.“

Damit rückt der gesamte „Synodale Weg“ in ein neues Licht. Es handelte sich nicht um einen ergebnisoffenen, gemeinsamen Weg, sondern um ein Konstrukt, das von Anfang an auf „Reformbemühungen“ gerichtet war, deren Ausrichtung offenbar bereits geplant war. Durch diese heimliche Vereinbarung, die mit einer Drohung zustande kam, wurden alle (anderen) Beteiligten getäuscht: die Mitglieder der Versammlung, die kirchliche und säkulare Öffentlichkeit und die päpstliche Kurie in Rom.

Das ist ein Skandal. Aber nicht das erste Vorkommniss in diesem Kontext, das beunruhigen muss. Es gibt eine ganze Reihe skandalöser oder zumindest bemerkenswerter Vorgänge um den sogenannten „Synodalen Weg“ in Deutschland. Nähere Informationen dazu in unserer Chronologie.


Bildquelle: Shutterstock, Imago

 

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