Bedenke, Bischof, was du tust!
Über den Synodalen Ausschuss, dessen Aufgabe die Vorbereitung eines Synodalen Rates ist, liegt das Urteil eines Mannes vor, der zu den großen Theologen und nicht zuletzt zu den großen Ekklesiologen gehört, der zuletzt den Wurf einer Ekklesiologie vorgelegt hat, die internationale Aufmerksamkeit und große Anerkennung gefunden hat. Dieser Theologe und Kardinal hat in der Kirche höchste Verantwortung getragen. Er ist bekannt für seine Ausgewogenheit. Dieser Mann kommt zu einem vernichtenden Urteil über das Projekt „Synodaler Ausschuss/Synodaler Rat“. Es ist Walter Kardinal Kasper. Die Initiative Neuer Anfang macht sich seine Worte zu eigen und ruft mit den Worten der Weiheliturgie: Bedenke, Bischof, was du tust!
Verfassungsrechtlich könnte man das Ganze nur als versuchten Staatsstreich bezeichnen
Vor dem, was deutsche Bischöfe an diesem Wochenende zu tun gedenken, hat Kardinal Kasper schon im Juni 2022 eindringlich gewarnt. Mit der Begründung des Synodalen Ausschusses verstetigen Sie ihren Sündenfall, der mit den „Selbstverpflichtungen“ begonnen hat: „Man stelle sich einmal einen Beamten vor, der sich ernennen lässt, dann auf die Ausübung seine Rechtspflichten verzichtet“, so der Kardinal. „Ein dienstrechtliches Verfahren wäre ihm sicher. Letztlich käme eine solche Selbstverpflichtung einem kollektiven Rücktritt der Bischöfe gleich. Verfassungsrechtlich könnte man das Ganze nur als einen Coup, d. h. als versuchten Staatsstreich bezeichnen.“
Synoden lassen sich nicht institutionell auf Dauer stellen
Kasper, weltweit führender Ekklesiologe, betonte, dass eine Kirche, die sich auf Jesus beruft, zwar „Synodalität“ brauche, aber niemals synodal regiert werden können: „Synoden lassen sich nicht institutionell auf Dauer stellen.“ Eine Synode sei von je her „eine außerordentliche Unterbrechung“ der normalen Geschäfte der Kirche. Kasper warnte eindringlich vor der Zerstörung des Bischofsamtes: „Rein formal hat er (der Synodale Weg) das Bischofsamt nicht aufgegeben, er hat es aber in seinem Wesen entkernt. Aufs Ganze gesehen ist der Bischof nach dem synodalen Text nicht viel anderes als ein auf Zeit gewählter und jederzeit abwählbarer Vorsitzender eines Aufsichtsrats. Damit ist der auf das Evangelium gegründeten Kirche und dem Bischofsamt das Genick gebrochen.“
Kardinal Walter Kasper, geb. 1933, em. Kurienkardinal, ehem. Dogmatik-Professor und Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und Autor zahlreicher Standardwerke, die in alle Weltsprachen übersetzt wurden.
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