Die Videos unserer Studientage
8. Online-Studientag „Person ohne Natur? – Zur Ökologie des Menschen“
vom 5. Mai 2024
„Ökologie des Menschen“: Das ist das Stichwort, das seit der berühmten Ansprache von Papst Benedikt XVI. vor dem deutschen Bundestag in vieler Munde ist. Benedikt hatte zu sagen gewagt: „Auch der Mensch hat eine Natur, die er achten muss und die er nicht beliebig manipulieren kann. Der Mensch ist nicht nur sich selbst machende Freiheit.“ Das hat Nachdenklichkeit ausgelöst – aber schon damals auch heftigen Widerspruch, in Gesellschaft wie Kirche. Der Widerspruch hat sich verstärkt: Jeder Rückgriff auf „Natur“ in ethischen Fragen wird geradezu mit einem Bann belegt. Er diene nur dazu, Herrschaftsinteressen gegen emanzipatorische Selbstbestimmung zu zementieren.
Das frisch verabschiedete „Selbstbestimmungsgesetz“ der Berliner Ampelregierung ignoriert die Tatsache, dass Natur nicht nur außerhalb von uns, sondern auch in uns selbst zu finden ist. Und ebenso geht es in der neu entflammten Debatte um Abtreibung um „reproduktive“ Selbstbestimmung. Lässt sich aber Person ohne Natur begreifen? Ist Natur hinderlich oder sogar verzichtbar, wenn sie unserem Schalten und Walten im Wege steht und Grenzen aufzeigt? Als Geschlechtswesen z.B. sind wir komplementär als Er oder Sie aufeinander ausgerichtet, – und zwar natürlicherweise. Das biologische Geschlecht ist jeder Person vorgegeben.
Person ohne Natur? Ist denn der Mensch das einzige Lebewesen, dessen Ökologie keine Rolle spielt? Es scheint als ginge es mit der Abschaffung der Natur immer weiter. Die fortschreitende Durchsetzung eines „Menschenrechts auf Abtreibung“ vernichtet sogar noch das natürliche Recht auf Sein und Selbstbestimmung im Keim. Von Grund auf wird verhindert, was in jedem von uns auf die Zeugung folgt: Selbstentwicklung.
Wir sind überzeugt: Nur der Rückgriff auf eine wohlverstandene Ökologie des Menschen sichert am Ende des Tages die Menschlichkeit. Ein politisch, gesellschaftlich und kirchlich brandaktuelles Thema! Wir wollen es mit Ihnen zusammen klären.
#1 Andrzej Kucinski: »Freiheit ohne Natur?«
#2 Manuel Schlögl: »Und Gott sah, dass Du gut bist«
#3 Katharina Westerhorstmann: »Natur, Freiheit, Gnade. Ein Kommentar«
7. Online-Studientag „Leid und Schuld. – Gibt es Wege durch die Versteinerungen des Daseins?“
vom 25. Februar 2024
Das Dasein ist geprägt von Versteinerungen: durch Schmerz, Leid und Verfall. Neben allen unleugbar schönen und hinreißenden Gaben, die diese Welt bereithält, stehen Absturz und Ende.
Mehr noch: Es gibt auch Schuld, die ihre Bezahlung fordert; sie reicht in den alten Religionen sogar bis auf die Ebene der Pflanzen und Tiere. Gerade solche Religionen entwickeln dazu kultische Reinigungen, Heilungen, Gegenzauber, um dem Dasein auf dieser Seite des Lebens und möglicherweise auf der anderen Seite nach dem Tod ein möglichst leidfreies Dasein zu ermöglichen.
Die Erfahrung des Scheiterns ist auch in der Postmoderne tief verankert. Großräumige Verschiebungen in den Beziehungen, von der Familie über die Geschlechter bis zum Verhältnis zum eigenen Leib, decken Unbewältigtes, Verletztes und Krankes auf. Gibt es darauf Antworten und mehr als Ratschläge: sogar Heilungen? Hat die Lehre Christi dazu eine besondere Befähigung? Wem kann man sich anvertrauen? Wo gilt es für die Gesellschaft, neue Weichen zu stellen? Wie können auch Einzelne wieder Boden gewinnen? Gibt es ein Neuwerden, nicht nur behauptet, sondern wirklich?
#1 Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz: »Was wissen Religionen vom Heilwerden?«
#2 Ludger Schwienhorst-Schönberger: »Jetzt hat mein Auge dich geschaut« (Ijob 42,5). Ijobs Weg durch das Leid
#3 Martin Brüske: »Täglich sterben und auferstehen. Lebensform und Leid nach Paulus«
#4 Dagmar Ludwig: »Balsam für die Seele«. Innere Wunden und Heilungserfahrungen aus christlicher Seelsorge
6. Online-Studientag „Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen“? Sinn und Grenzen des Gehorsams in der Kirche heute vom 18. Mai 2023
Der Gehorsam ist eine biblische Kategorie und ein wichtiges Stichwort der geistlichen Überlieferung. Gleichzeitig ist sein Ruf beschädigt: Die Forderung nach Gehorsam kann missbraucht werden und wurde es auch oft genug – innerhalb wie außerhalb der Kirche.
Ist Gehorsam nicht überhaupt ein autoritärer Begriff, der im Namen von Autonomie und Selbstbestimmung getilgt und in den Giftschrank der Geschichte verbannt werden müsste?
Dies wird – im Namen der Freiheit – nun auch für die Kirche und beispielsweise den Begriff des Glaubensgehorsams gefordert, den die Konzilskonstitution „Dei Verbum“ – von Paulus her denkend – zur Umschreibung des Glaubens benutzt. Also weg mit dem (Glaubens-) Gehorsam, weil er unterdrückt oder gar „geistlichen Missbrauch“ darstellt?
Was aber, wenn heute in der Kirche gerade umgekehrt überlieferte, geistliche Autorität in Stellung gebracht wird, um damit den Forderungen und Beschlüssen des Synodalen Weges im Zweifel auch unter Bruch mit Lehre und Recht, „Gehorsam“ zu verschaffen? Denn paradoxerweise brauchen und fordern auch die Kritiker des Gehorsams selbst Gehorsam unter dem Kirchenvolk, um ihre Ideen umzusetzen und in eine kirchliche Wirklichkeit zu bringen – auch wenn der Begriff selbst gar nicht fällt.
Gilt also nach Mt 23,4: „Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen“?
Im Nachklang der in vielerlei Hinsicht hochproblematischen Beschlüsse des Synodalen Weges stellen sich gerade auch für fromme Katholikinnen und Katholiken und besonders auch für jene, die in der Kirche dienen und arbeiten, aktuell drängende Fragen:
Ist hier Gehorsam zu leisten, oder gibt es nicht geradezu die Verpflichtung, Gehorsam zu verweigern?
Bis wohin reicht ein kirchenrechtlich legitimer Anspruch auf Gehorsam, wo sind seine Grenzen überschritten?
Unser Studiennachmittag befragt auf dem aktuellen Hintergrund der kirchlichen Situation also Sinn und Grenzen kirchlichen Gehorsams: Grundsätzlich biblisch und geistlich, aber auch sehr konkret im Blick auf die praktischen Fragen der Gegenwart: Wie gehe ich mit einem Bischof um, der das Programm des Synodalen Weges durchsetzen will? Kann ich die Körperschaft des öffentlichen Rechts verlassen, gerade um in der Kirche zu bleiben? Was kann ich tun, wenn ich den „Synodalen Weg“ nicht mitgehen und mittragen kann?
#1 Martin Brüske: Grund, Grenze und Gefahr des Gehorsams in der Kirche
Dr. theol. Martin Brüske, geb. 1964 im Rheinland, Studium der Theologie und Philosophie in Bonn, Jerusalem und München. Lehrtätigkeit in Dogmatik und theologischer Propädeutik in Freiburg/Schweiz. Unterrichtet jetzt Ethik am TDS Aarau.
#2: Stefan Mückl: „Mein Bischof setzt den Synodalen Weg um: Muss ich ihm folgen?“
Prof. Dr. Dr. Stefan Mückl, Experte für Staatskirchenrecht und Kirchenrecht, er lehrt an der Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom.
#3: Rainer Beckmann: Eine Kirche finanzieren, die der Lehre nicht folgt?
Rainer Beckmann – Jurist, Lebensrechtler, Buchautor („Der Streit um den Beratungsschein“/„Das Evangelium der ehelichen Treue“) Richter am Amtsgericht Würzburg und stellv. Vors. der Juristen-Vereinigung Lebensrecht e. V. Köln
5. Online-Studientag „Der Glanz des Guten“ – Warum die christliche Moral ihre Zukunft noch vor sich hat vom 30. Oktober 2022
Die Moral der Kirche ist in die Krise geraten. Vielen gilt sie als eng, nicht mehr zeitgemäß, einigen gar als lebensfeindlich. Der Bruch mit der Mainstreamkultur der Gegenwart ist unübersehbar. Im Angesicht des dominierenden Anspruchs auf „Selbstbestimmung“ sind viele auch nicht mehr bereit, den Anspruch der Kirche zu akzeptieren, ein Ethos zu verkündigen, das auch für die höchstpersönliche Lebensführung verbindlich ist. Die Debatten des Synodalen Weges oder die Auseinandersetzung um das kirchliche Arbeitsrecht sind erkennbare Spitzen, die etwas von dieser Krise sichtbar werden lassen. Ihre Wurzeln freilich reichen viel weiter zurück. Virulent wurden sie spätestens im Symboljahr 1968 mit der Enzyklika „Humanae vitae“.
Ist eine radikale Anpassung an die Kultur der Gegenwart also unvermeidlich? Muss die „traditionelle Moral“ der Kirche entsorgt werden, zugunsten einer Ethik autonomer Selbstbestimmung? Der Preis dafür wäre hoch – zu hoch, wie wir meinen. Denn im Ethos des Christentums, das seine Wurzeln im Evangelium hat, ist die Menschlichkeit des Menschen aufgehoben und bewahrt.
Unser Studientag will deshalb eine Alternative zur kopflosen Preisgabe des christlichen Ethos aufzeigen: Wie kann sein Gehalt wieder so Gestalt gewinnen, dass seine Anziehungskraft für ein gelingendes Leben aufleuchtet? Wo wird der Glanz des Guten sichtbar?
Es stellen sich eine Fülle von Fragen: Wie ist etwa das Verhältnis von Allgemeingültigkeit der Ethik und ihrer Verwirklichung in der konkreten Lebensgemeinschaft der Kirche? Katholische Moral ist ja keine Sonder- und Spezialmoral. Man kann universal und vernünftig für sie argumentieren, knüpft sie doch an der Wirklichkeit an und spiegelt einen ethischen Grundkonsens, der sich in der Weisheitsüberlieferung der Völker abzeichnet. Gleichzeitig bestimmt die Selbstoffenbarung Gottes und letztlich seine Menschwerdung den konkreten Anspruch des Guten ganz neu. Das Gute zeigt sich als Ruf in die Nachfolge.
Die Universalität christlicher Ethik gewinnt damit die konkrete Gestalt einer Lebensform, deren Tugenden und Einbettung in Kirche als Gemeinschaft wir ebenfalls beleuchten wollen. Was verbindet zudem Moral und Spiritualität? Dem wollen wir nachgehen. Und nicht zuletzt der Frage, wieso die Gesamtgestalt katholischer Moral im Laufe der Zeit verunklart und überdeckt wurde – so dass die Entstehung ihrer Krise deutlich wird.
Erst die Wiedergewinnung der Gesamtgestalt christlichen Lebens lässt das Anziehende und Einleuchtende daran aufscheinen: Denn im Glanz des guten Tuns wird die Menschlichkeit gerettet.
#1: Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz zum Thema: „Überlieferungen der Weisheit – Wie das Gute in den Kulturen grundgelegt ist“
Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Religionsphilosophin, ehem. TU Dresden, jetzt Professorin und Vorsitzende des Europ. Instituts für Philosophie und Religion, Heiligenkreuz, Synodalin Forum III (Frauen).
#2: Dr. Martin Brüske zum Thema: „Wege gegen die Gottvergessenheit – Wie aus Tora und Weisheit biblische Ethik sprudelt“
Dr. theol. Martin Brüske, geb. 1964 im Rheinland, Studium der Theologie und Philosophie in Bonn, Jerusalem und München. Lange Lehrtätigkeit in Dogmatik und theologischer Propädeutik in Freiburg/Schweiz. Unterrichtet jetzt Ethik am TDS Aarau.
#3: Dr. Thomas Möllenbeck zum Thema: „Gottebenbildlichkeit und Humanwissenschaft – Wie der Mensch lesbar ist“
Prof. Dr. Thomas Möllenbeck, geb. 1966 im Rheinland, Studium der Theologie und Philosophie in Münster, München, jetzt Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Münster, sowie Gastprofessor an der Catholic University ITI-Trumau sowie in Heiligenkreuz.
#4: Dr. Pavel Blažek zum Thema: „… und sie werden ein Fleisch – Wie sich Veränderliches und Unabänderliches in der katholischen Ehelehre unterscheiden“
Dr. Pavel Blažek, geb. 1974 in Tschechien. Historiker mit Schwerpunkt Ideengeschichte des Mittelalters. Tätig am Inst. F. Philosophie der Tschechischen Akademie der Wissenschaften/Prag und Thomas-Institut der Universität Köln tätig und forscht zu Ehe- und Familie in der mittelalterlichen Theologie und Philosophie.
#5: Dr. Hanns-Gregor Nissing unter dem Titel: „Warum es schön ist, gut zu sein Wie die Tugenden einleuchten“
Dr. Hanns-Gregor Nissing, Philosoph, Theologe und Autor, tätig an den Philosophisch-Theologischen Hochschulen Münster und Heiligenkreuz, Vorstandsmitglied der Josef Pieper Stiftung, www.thomas-von-aquin.de.
#6: Bernhard Meuser unter dem Titel: „Weg, Wachstum, Jüngerschaft Wie Erneuerung von Kirche und Ethik zusammenhängen“
Bernhard Meuser, geb. 1953, ist Theologe, Publizist und renommierter Autor zahlreicher Bestseller (u.a. „Christ sein für Einsteiger“, „Beten, eine Sehnsucht“). Er war Initiator und Mitautor des 2011 erschienenen Jugendkatechismus „Youcat“. In seinem Buch „Freie Liebe – Über neue Sexualmoral“ formuliert er Ecksteine für eine wirklich erneuerte Sexualmoral.
4. Online Studientag: „Wahre und falsche Reform der Kirche – Erneuerung als Überlebensfrage“ vom 19. Juni 2022
Alles was lebt, erneuert sich ständig. Dies gilt in gesteigerter Weise auch für die Kirche: Sie lebt aus dem dreieinigen Gott, der in seinem Kommen alles neu macht. Das heißt aber auch: Kirche lebt nicht aus sich selbst. Sie lebt nur dann, wenn sie nicht bei sich bleibt, sondern über sich hinausgeht, um aus der Quelle zu trinken.
Und wenn sie sich senden lässt. Denn dieses immer neue Leben kann nicht bei sich bleiben. Es will weitergeschenkt werden, überfließen. Diese Bewegung von Empfängnis („über sich hinaus“) und Weitergabe („in die Welt hinein“) ist die Lebensform der Kirche. Stirbt die Kirche in ihrer sichtbaren Gestalt, dann ist das ein eindeutiges Signal: Sie hat die Form ihres Lebens verloren, dreht sich um sich selbst und schottet sich ab vom Grund ihres Lebens. Sie braucht im wahrsten Sinen des Wortes eine neue, eine „Re-Form“, in der sie Erneuerung aus ihrer Lebensquelle erfährt.
Der Ruf nach Kirchenreform ertönt heute allenthalben. Mit Recht! Kirchenreform ist zur Überlebensfrage geworden: Überall stirbt die Kirche in den Seelen. Aber was ist eine authentische Reform? Was führt wirklich zur Erneuerung des Lebens? Wir knüpfen mit diesen Fragen an Yves Congars Klassiker über „wahre und falsche Reform“ von 1950 an, ein Buch, von dem seine jüngsten Interpreten sagen, es sei heute aktueller als bei seinem damaligen Erscheinen.
Angesichts großer Verwirrung geht es uns bei diesem Studientag um die Klärung der Frage: Was sind die Kriterien wirklicher Reform, die zu echter Erneuerung führt, weil sie die Kirche zurückführt zur Quelle ihres Lebens?
#1: Dr. theol. Martin Brüske zum Thema: „Reform ohne Schisma – Yves Congars Klassiker – 2022 neu gelesen“
Dr. theol. Martin Brüske, geb. 1964 im Rheinland, Studium der Theologie und Philosophie in Bonn, Jerusalem und München. Lange Lehrtätigkeit in Dogmatik und theologischer Propädeutik in Freiburg/Schweiz. Unterrichtet jetzt Ethik am TDS Aarau.
#2: Sr. Dr. Theresia Mende OP zum Thema: „Wahre und falsche Reform biblisch Bekehrung macht den Unterschied“
Sr. Dr. Theresia Mende OP ist Dominikanerin im Kloster Wettenhausen. Von 2018 bis zum Ruhestand 2021 Leiterin Institut für Neuevangelisierung des Bistums Augsburg. Ihr Schwerpunkt war und ist die Entwicklung von Glaubenskursen und Konzipierung und Initiierung einer missionarischen Pastoral in den Pfarrgemeinden. Sie finden den Vortrag auch schriftlich als PDF hier unter dem Link.
#3: Dr. theol. Manuel Schlögl: „Wider den Gedächtnisverlust Warum die Kirchenväter für die Reform der Kirche unverzichtbar sind“
Dr. theol. Manuel Schlögl, geb. 1979, Priester des Bistums Passau, Habilitation in Dogmatik/Dogmengeschichte, seit 2021 Verwalter des Lehrstuhls für Dogmatik und ökumenischen Dialog an der Kölner Hochschule für Kath. Theologie (KHKT). Sie finden den Vortrag auch schriftlich als PDF hier unter dem Link.
#4: Prof. Dr. Marianne Schlosser: „Du hast mich gepackt, Herr“ Prophetie und Kirchenreform
Prof. Dr. Marianne Schlosser, Professorin für7. November 2021 Theologie der Spiritualität, Universität Wien, Trägerin des Joseph-Ratzinger-Preis 2018, Mitglied der Synodalversammlung und seit 2016 Beraterin der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz
#5: Bernadette Lang: Wie ein Meer ohne Fische – Was der Kirche ohne Jüngerschaft fehlt
Bernadette Lang, Jhg. 1990, kath. Theologin und Referentin, Leiterin in der „Home Akademie“ und im Team der Jüngerschaftsschule der Gemeinschaft „Homebase Salzburg“, Autorin (mit Patrick Knittelfelder) des Buches „Lifestyle Jüngerschaft: Lege das Fundament deines Lebens“ (2019)
#6: Dr. Maximilian Oettingen: „Erweckung – Wer erneuert die Kirche?“
Dr. Maximilian Oettingen, promovierter Philosoph. Nach Arbeitsstationen in Werbeagenturen und beim „Institut zur Cooperation bei Entwicklungs-Projekten (ICEP)“ seit 2004 Leiter der Loretto Gemeinschaft in Österreich.
3. Online-Studientag: „Der Kampf um die Kirche“ am 7. November 2021
Mit einem Eklat endete am 2. Oktober 2021 die 2. Vollversammlung des Synodalen Weges. Das Gremium war nicht mehr beschlussfähig, weil so viele vorzeitig abreisten. Aber dürfen dort überhaupt allgemeingültige Beschlüsse gefasst werden? Und wenn ja, worüber genau – und worüber nicht? Wir sind 22 Millionen Katholiken in Deutschland, das „Zentralkomitee der Katholiken“ (ZdK) als Organisator vertritt nur diejenigen, die in „Verbänden“ organisiert sind (ca. 6 Mio.) – was ist mit den anderen, mit Euch, mit Ihnen, mit uns?
Säkulare und kirchliche Medien pushen die progressiven Debatten des Synodalen Weges hoch. Immer mehr gläubige Katholiken gehen jedoch auf Distanz. Sie hatten sich vom Synodalen Weg Reformen versprochen, die mit der Weltkirche im Einklang stehen, die unsere gesellschaftliche Situation ernst nehmen und auf Basis des Evangeliums Zukunft gestalten. Nun wird dort stattdessen gar das Priesteramt in Frage gestellt und darüber diskutiert, ob zu einer Ehe Mann und Frau gehören.
Liebe, Leib und Lust – Lassen sich „Natur“ und „Person“ in der Liebe wirklich trennen?
Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Religionsphilosophin, ehem. TU Dresden, jetzt Professorin und Vorsitzende des Europäischen Instituts für Philosophie und Religion, Heiligenkreuz, Synodalin Forum III (Frauen)
Was darf ein Bischof delegieren? – Die Macht, Ohnmacht und Vollmacht eines Bischofs
Meine Vision von einer erneuerten Kirche – Ein Münchner Pfarrer wird konkret
Bodo Windolf, Priester und Leiter der Pfarrei Christus Erlöser
Im Dschungel der synodalen Strategien – Erfahrungen mit der Kirchenpolitik in der Synodalen Vollversammlung
Dorothea Schmidt, Synodalin, Journalistin, junge Familienmutter, Mitarbeiterin Maria 1.0, Buchautorin: „Pippi-Langstrumpf-Kirche“ (2021)
Wie verbindlich sind die „verbindlichen Beschlüsse“? – Ein Kirchenrechtler untersucht den „Synodalen Weg“
Prof. Dr. iur. Stefan Mückl, Staatsrechtler, Professor für Kirchenrecht, Rom.
2. Online Studientag: „Gott, die Kirche und der Sex“ am 18. Juli 2021
Die christliche Sexualmoral erscheint in der öffentlichen und sogar innerkirchlichen Debatte oft nur noch als Negativfolie. Die Forderungen nach Änderungen sind laut und umfangreich: Die Polarität von Mann und Frau gilt neuerdings als überholt, offenkundige biologische Konstanten werden in Frage gestellt. Die jahrtausendealte interkulturelle Verbindung von Sex und Fruchtbarkeit, aber auch die von Sex und Liebe soll aufgelöst werden. Die zweigeschlechtliche Liebe ist dabei nur noch Geschmackssache. Aber: Sind Faktoren der Treue – wie Dauerhaftigkeit (Du für immer) und Ausschließlichkeit (Du allein) – in Beziehungen wirklich exotisch? Ist die vielzitierte „Freie Liebe“ der „sexuellen Revolution“ tatsächlich die Lösung? Und wie findet die Theologie der Liebe (Theologie des Leibes) Gehör in der modernen Lebenswelt der jungen Generation? Die anthropologische Erschütterung der heutigen Zeit ruft nach Antworten im Sinne Jesu. Dieser Studientag will sie geben.
„Die weibliche Seite der Lust“ – Für eine Sexualmoral, die der Art entgegenkommt, wie Frauen lieben.
Dr. phil. Beate Beckmann-Zöller, Religionsphilosophin, Autorin, Dozentin, Referentin in der Erwachsenenbildung
„Warum wir die ‚Theologie des Leibes‘ für genial halten“… und warum sie genau auf unsere Generation passt.
„Ein Vater darf alles sein, nur nicht geil auf sein Kind“ – Über die realen und ethischen Konsequenzen von Missbrauchserfahrung.
Birgit Kelle, Buchautorin, Publizistin, im Gespräch mit Bernhard Meuser, Bestsellerautor u.a. des Buches „Freie Liebe“ und selbst Opfer von Missbrauchserfahrung in der Kirche
„Heterosexuelle und homosexuelle Erlebniswelten“- Erfahrungen und Erkenntnisse aus Sexualwissenschaft und Sexualtherapie.
Markus Hoffmann M.Ed., Entwicklungspsychologe, Sexualberater, Theologe, Leiter des Instituts für dialogische und identitätsstiftende Seelsorge und Beratung e.V.
„Die sexuelle Revolution in der Evangelischen Kirche“ – Ihre Auswirkung auf Seelsorge, Theologie und kulturelle Relevanz.
Írisz Sipos, Leitende Redakteurin und Pressereferentin der Kommunität Offensive Junger Christen (OJC e.V.)
1. Online Studientag: „Eine neue Lehre vom Menschen – Steht beim synodalen Weg die christliche Anthropologie auf dem Spiel?“
Die kirchliche Sexualmoral steckt in einer fundamentalen Plausibilitätskrise. Diese Krise hat sich mittlerweile zu einer veritablen Krise christlicher Lehre ausgewachsen.
Deutlich geworden ist dies zuletzt auch in der jüngsten römischen Lehräußerung zur Unmöglichkeit einer Segnung sexuell aktiver gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften. Die Glaubenskongregation führt ihr „Nein“ auf den guten, lebensfreundlichen Plan des Schöpfers für den Menschen zurück. Dieser Plan sieht aber gelebte Sexualität exklusiv nur für die Ehe zwischen Mann und Frau vor – in liebender, fruchtbarer, unbedingter, treuer Ganzhingabe aneinander. Kann diese Exklusivität einsichtig gemacht werden? Kann man überhaupt so lieben? Wie gehe ich mit denen um, die dem nicht genügen? Oder handelt es sich um ein lebensfremdes Ideal, Lichtjahre entfernt von der Lebenswirklichkeit heutiger Menschen? Eine gnadenlose Überforderung? Ein vormodernes, enges Verbotskorsett – noch nicht angekommen in der Kultur der Selbstbestimmung, die die Moderne ausmacht, so dass man es möglichst rasch ablegen muss, um die schönen, neuen, weiten Kleider der Freiheit dafür einzutauschen? Nichts weniger als das steht ganz aktuell auf der Agenda der Diskussion!
Was ist der Mensch? – Über Kern und die Grenzen christlicher Anthropologie
Prof. Dr. Bernd Wannenwetsch
Es gibt den Menschen nur als Mann oder Frau und in Bezogenheit aufeinander
Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Religionsphilosophin, ehem. TU Dresden, jetzt Professorin und Vorsitzende des Europäischen Instituts für Philosophie und Religion, Heiligenkreuz, Synodalin Forum III (Frauen)
Was wissen wir heute über Homosexualität?
Markus Hoffmann
Zwischen Leib, Natur und Würde: Wie findet man zum Grundkriterium einer Sexualmoral?
Dr. theol. Martin Brüske, geb. 1964 im Rheinland, Studium der Theologie und Philosophie in Bonn, Jerusalem und München. Lange Lehrtätigkeit in Dogmatik und theologischer Propädeutik in Freiburg/Schweiz. Unterrichtet jetzt Ethik am TDS Aarau.
Ethik und Evangelium...oder warum es keine christliche Moral ohne ein neues Leben gibt.
Bernhard Meuser