Der amerikanische Komiker und Drehbuchautor Matt Walsh legt in seinem Film „What is a woman?“ eindrucksvoll den zeitgeistigen Kampf gegen die Frau offen. Julian K. Falkenberg mit einer Rezension des Films und der Analyse, wieso der Nominalismus zur Ursünde des liberalen Westens geworden ist.
Sr. Lucia dos Santos von Fatima schrieb 1980 an Carlo Kardinal Caffarra einen Brief mit einer dramatischen Prophetie: „Im letzten Kampf zwischen dem Herrn und der Herrschaft Satans geht es um Ehe und Familie.“ Dieser Kampf wird offensichtlich aktuell an mehreren Flanken geführt. Der Widersacher greift die Frau mit dem ungeborenen Leben an und wirbt für die vorgeburtliche Kindstötung (sog. Abtreibung). Er greift wie jeher die Unauflöslichkeit der Ehe an, will die gottgeschenkte Natur der Sexualität profanisieren, will Kindern die Kindheit rauben, in dem sie „frühsexualisiert“ werden und dergleichen mehr.
Biologie gegen Gefühl
Doch eine der größten Arbeiten des Verwirrers ist es, einen Unterschied zwischen dem „biologischen Geschlecht“ und dem angeblich „sozialen Geschlecht“ zu behaupten (sog. Gendertheorie). Im Zuge der Selbsterhöhung des Menschen zur alleinigen Instanz ist es nun für Anhänger der Gendertheorie ein vermeintlich logischer Schritt, ihr „körperliches Geschlecht“ ihrem selbstdefinierten „sozialen Geschlecht“ anzupassen und sich auf Kosten der Krankenkassen umoperieren zu lassen. Der Film des U.S.-amerikanischen Katholiken Matt Walsh (Jahrgang 1986) mit dem Titel „What is a Woman?“ (Was ist eine Frau?) zeigt die fragwürdige Denkweise einer Geschlechtsveränderungsindustrie auf, bei der von Eliten finanzierten Vereine, Pharmaunternehmen, Krankenkassen, Psychologen, Soziologen, Krankenhäuser und Politiker zusammenarbeiten und dabei aktuell die Grundfesten der U.S.-amerikanischen Zivilisation erschüttern.
Wenn die Definition von „Frau“ unmöglich wird
Matt Walsh benutzt dabei die simple Frage „What is a woman?“, um in vielerlei Interviews von diesen Protagonisten der Geschlechtsveränderungsindustrie Stellungnahmen zu erhalten und bringt dabei die widersprüchlichen Gedankengebäude seiner Gesprächspartner zu Tage. Die typische Antwort auf die gestellte Frage lautete „A woman is someone who identifies as a woman.“ (Eine Frau ist jemand, der/die sich als Frau identifiziert.) Daraufhin erwiderte Matt Walsh, dies sei ein Zirkelschluss und bat um eine Definition für „Frau“, bei der das Wort „Frau“ nicht vorkommen solle. Dies erwies sich für die zahlreichen interviewten Akademiker und Politiker als unmöglich, da sie die weibliche Eigenschaften, wie z.B. die gottgeschenkte Mutterschaft, in diese Definition einer Frau nicht aufnehmen wollten, weil dies das Dogma des „sozialen Geschlechtes“, welches unabhängig vom „biologischen Geschlechts“ existiere, zerstören würde.
Einmal „trans“ und zurück
Aber auch sog. Transmenschen, also jene Personen, die ihr Geschlecht ändern ließen, indem z.B. gesunde Körperteile amputiert (oder umoperiert wurden), kommen zu Wort. Einige vertraten ihren Lebensstil, wobei sie im Film jedoch häufig schüchtern, ängstlich und unbeholfen wirkten. Es kommen aber auch jene zu Wort, die diese Operationen bereuen (sog. Detransmenschen). Sie beklagten bitter und weinend, die beratenden Ärzte aus der Geschlechtsveränderungsindustrie hätten ihnen die Komplikationsraten der Operationen verschwiegen. Oder, dass sie ihre Krankenversicherungsschutz verloren hätten, da ihre Krankenkasse wegen der hohen Folgeoperationen und -kosten einfach die Versicherung gekündigt habe. Oder, sie seien zur Operation gelockt worden, weil man ihnen wahrheitswidrig erläutert habe, die Operation könne rückgängig gemacht werden. Besonders wird gezeigt, wie die chemische Behandlung der natürlichen Geschlechtsentwicklung von jungen Menschen zu schweren Schäden führt.
Insbesondere wird im Film erklärt, dass die Suizidrate der operierten Menschen, vor allem bei jungen Menschen, signifikant höher seien (als im Rest der altersgleichen Vergleichsgruppe). Auch stellten die operierten Menschen, die den Schritt bereuen, klar, dass eine körperliche Operation keine Lösung für eine intellektuelle, psychische oder geistige Not von Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen sei.
Zwischen Realität und neuer Identität
Doch Matt Walsh macht noch mehr in dem Film. Der verheiratete Vater von vier Kindern schafft es, in einer präzisen Sprache, die der Geschlechtsveränderungsindustrie zugrundeliegenden, philosophischen Irrtümer, darzulegen. Während Menschen sich früher mit ihrer Nation, Stadt, Familie, Arbeit, Ehe, Religion etc. identifizierten, wollen sich heutige Menschen des globalen Zeitalters ersatzweise auf Basis ihrer aktuellen „sexuellen Einstellungen“ identifizieren. Damit wird der zerstörerische Eros im Gegensatz zur ‚Agape‘ oder zur ‚Philia‘, zum Maßstab der eigenen Identität und damit zum Befehl für die Mitmenschen. Jeder habe seine eigene „Realität“ und da es eine Pluralität der Realitäten gäbe, habe die Allgemeinheit die subjektive Realität zu respektieren, zumindest in der liberalen, westlichen Welt.
Die bisherigen identitätsstiftenden Begriffe werden somit zu Nominalismen, bei der der Begriff von ihrem Inhalt getrennt wird, also der Begriff ‚Frau‘ von ihrem Inhalt – von den spezifisch weiblichen Fähigkeiten – getrennt werden soll. Und diese behaupteten Realitäten habe die Allgemeinheit gleichwohl zu respektieren, um die menschliche Würde dieser Minderheiten zu schützen.
Erosion jüdisch-christlicher Zivilisation
Dies führt aber auch zur Kollision und Erosion der bestehenden Werte, die einst auf Grundlage der jüdisch-christlichen Zivilisation entstanden und nunmehr indirekt durch die Geschlechtsveränderungsindustrie im Wege eines Stellvertreterkrieges delegitimiert werden. Wenn bereits die Tötung des ungeborenen Lebens (Abtreibung) oder die Beendigung des gealterten Lebens (Euthanasie) dem menschlichen Willen unterworfen werden soll, dann ist es nur noch ein kleiner logischer Schritt, auch die Zeit zwischen Geburt und Tod umfassend dem menschlichen Willen unterzuordnen, im Widerspruch zum Naturrecht, der christlichen Moraltheologie und Offenbarung, aber offensichtlich auch zu den empirischen Wissenschaften. Erfolgreich erschafft der Nominalismus ein neues Menschenbild, doch es stellt sich die Frage, die im Film „What is a woman?“ offengelassen wird: welches Gottesbild ist die Grundlage dieses Menschenbildes?
Wer schützt Kinder und Familien?
Der Film zeigt ein eindrücklicher Weise, wie fortgeschritten der Kampf gegen die christliche Familie und christliche Werte geführt wird, aber zugleich auch, welche Argumentationslinien vorhanden sind, um diesen Kampf, verbunden mit dem hl. Geiste, zu führen. Die Prophetie der Sr. Lucia führt uns zum hl. Paulus, der uns in Eph 6,12 ermahnt, wer unsere wahren Gegner seien sowie weiter in den Versen 14-17, welche starken geistigen Waffen wir zur Verfügung haben. Damit zeigt uns der Film „What is a Woman?“ auch die Methoden der Selbsthilfegruppen von Eltern, die ihre Kinder schützen wollen, und bereitet uns in Europa auf diese neue, pseudoreligiöse Bewegung aus den USA vor.
Eine dieser ‚Schutzmittel‘ ist das Kinderbuch „Johnny the Walrus“ (Johnny, das Walross), welches ebenfalls vom Familienvater Matt Walsh geschrieben wurde. In diesem Kinderbuch glaubt der kleine Johnny ein Walross zu sein. In Abenteuern überwinden der Junge, und vor allem seine Mutter, diese Identitätskrise.
Vergessen wir nicht, dass am Ende des 6. Tages, als die Welt nicht nur erschaffen, sondern vollendet war, kam das wertvollste Wesen auf die Welt: es kam Eva, die Krone der Schöpfung, die lebensschenkende Mutter aller Menschen. Sie ist Trägerin des höchsten Privilegs der Menschen, denn sie schafft Raum für neues Leben und schenkt ihrem Baby alles, was sie hat, und zu allererst die Mutterliebe als Nahrung für das kleine Babyherz. Der Widersacher versucht, damals wie auch heute, die Menschen zu verwirren.
Der Film ist auf der Video-Plattform ‚Daily Wire’ gegen Entgelt zu sehen. Aktuell gibt es einen Rabatt von 35 % bei Angabe des Gutscheinwortes „WOMAN“. (Link zum Blog von Matt Walsh hier)
von Julian K. Falkenberg, Assessorjurist und Publizist