Grenzenlose Lust… – …und Grenzen der Moral?

Sex

BEHAUPTUNG

Jeder und jede kann doch heute seine sexuelle Lust ausleben wie er oder sie will!

UNSERE ANTWORT

Sexuelle Lust ist kein Wert an sich, sondern wird wertvoll durch die Umstände, in denen sie geschenkt wird.

Lust ohne Liebe, die aufs Ganze geht, ist schnell egoistisch und kann verletzen.

  • Ganzannahme
    Die Sehnsucht eines jeden Menschen zielt darauf, geliebt und angenommen zu werden. Und zwar nicht nur ein bisschen oder nicht nur für einen begrenzten Zeitraum, sondern ganz und auf Dauer. Liebe geht aufs Ganze. Und der intensivste Ausdruck, jemandem leiblich zu sagen: ‚Ich liebe dich ganz!‘ ist Sex. Damit diese Körpersprache ehrlich ist, braucht es die Sicherheit, dass ich für den anderen einzigartig bin, nicht einfach austauschbar. Diesen sicheren Rahmen, um sich einander ganz hinzugeben, bietet die Ehe, wenn sich Mann und Frau versprechen, auf Dauer füreinander da zu sein. Hier muss sich auch die Lust einbetten.

  • Lust ohne Liebe nutzt aus
    Zuerst muss wahre Liebe da sein und dann darf und soll die Lust dazukommen. Nur in dieser Reihenfolge haben die Lust und das sexuelle Begehren den richtigen und angemessenen Platz. Die Lust hat keinen Selbstzweck (= keinen Zweck in sich), sondern muss eingebettet sein in die Grundhaltung der Ganzhingabe und –annahme. Losgelöst davon führt die Lust sonst in die Haltung des Benützens: Was habe ich davon, welchen Nutzen kann ich daraus ziehen? Und das passt nicht zur Liebe. Der verlangende Charakter des Begehrens will eine innere Leere füllen, nicht dem Anderen etwas schenken.

  • Lust ist nicht nur etwas Körperliches
    Sex hat immer mit allen Dimensionen des Menschseins zu tun: mit dem Körper, den Emotionen, mit dem Verstand und Willen, mit meiner Seele. So wie jeder andere im Leib verortete psychische Impuls braucht auch das sexuelle Begehren eine Ordnung, um nicht hemmungslos zu werden. Beim Essen und Trinken ist uns dies klar. Die Kirche sieht die sexuelle Anziehung sehr wohl positiv, dieses Empfinden braucht aber eine Hinordnung, die der Würde und dem Wesen des Menschen entspricht.

BEHAUPTUNG

Als ob Sex heute noch nur in die Ehe gehört…

UNSERE ANTWORT

Sex und Liebe gehören zusammen wie Leib und Seele.

Sex ist körperlicher Ausdruck von dem, was zwischen zwei Personen ist und es ist gut, wenn er eingebettet ist in eine Beziehung, die auf Dauer, Treue und Kinder ausgerichtet ist und das ist die Ehe.

  • Sex spricht eine Sprache
    Was wir mit unserem Körper tun, ist Ausdruck von dem, was in uns ist. Dass ich dich mag oder nicht mag, drücke ich durch meinen Körper aus. Ich sage dir etwas Nettes oder beleidige dich, ich schenke dir eine Blume oder würdige dich keines Blickes. Deshalb hat auch Sex eine Bedeutung, die über das rein Körperliche hinausgeht. So wie ich einem Unbekannten allenfalls die Hand schüttele, aber ihn nicht umarme, so ist es gut, Sex ausschließlich mit dem Menschen zu haben, mit dem ich innerlich tief, ja definitiv verbunden bin.

  • Es geht um ein größeres Bild
    Es geht in der katholischen Sexualmoral nicht darum, was man „darf“ oder „nicht darf“, sondern um die Integration des „guten Lebens“ in das geoffenbarte, von der Bibel vermittelte Konzept Gottes vom Menschen. Zu ihm gehört unter vielem anderen auch, dass der Leib „Tempel des Heiligen Geistes“ ist.

  • Sex zielt auf etwas Größeres
    Die Ehe ist ein sakramentaler Bund, der auf Dauer angelegt ist, die Einzigkeit des Partners sieht und offen für Kinder ist. Eine gleichgeschlechtliche oder un- und voreheliche Beziehung fehlt dagegen immer eine dieser Dimensionen, die Sex erst ganzheitlich in unser Menschsein integriert.

BEHAUPTUNG

Pille, Kondom, Spirale – Safer Sex?

UNSERE ANTWORT

Safe ist der Sex für das Herz nur in einer stabilen Beziehung, in der der ganze Mensch in all seinen Dimensionen aus Körper und Seele angenommen wird und sich dem anderen schenkt.

  • Lust ist nicht alles
    Lust ist nicht das Ziel, sondern die Begleitmusik der ehelichen Liebe. Um einzusehen, worin die Verkehrtheit der Trennung der Begleitmusik vom natürlichen Ziel besteht, bringt der Philosoph Spaemann den Vergleich mit der altrömischen Praxis, bei Gastmählern sich zu erbrechen, um dann weiter essen zu können. Selbst wenn der Zweck dieses Essens nicht nur die Gaumenlust war, sondern das Feiern eines Festes oder die Pflege sozialer Beziehungen, wird durch die Abkoppelung des Zwecks der Nahrungsaufnahme von den kulturellen Überformungen das Essen pervertiert. Diese Abkoppelung hebe “das Essen nicht in eine höhere, humanere Ebene, sondern lässt es auf eine niedere sinken” (Spaemann, Sind „natürlich“ und „unnatürlich“ moralisch relevante Begriffe?).
  • Je freizügiger die Sexualität, desto niedriger der kulturelle Standard
    Als eine empirische Bestätigung kann das Ergebnis des Ethnologen Joseph D. Unwin interpretiert werden, der nach der Erforschung von 80 Naturvölkern zu dem Ergebnis kam, dass der kulturelle Standard umso mehr sinkt, je freizügiger die Sexualität gelebt wird, der Trieb also seines eigentlichen Zwecks beraubt wird. In diesem Licht wird auch das Diktum Max Horkheimers plausibel, die Pille sei der Tod der Liebe.
  • Mensch ist niemals Mittel zum Zweck, auch nicht für sich selbst
    Immanuel Kant kannte Naturzwecke, die der Mensch achten muss. Dazu gehört auch die Achtung des Einzelnen vor seinem eigenen Körper. Für Kant macht der Mensch, der von seiner Sexualität außerhalb der Ehe Gebrauch macht (außerehelicher Geschlechtsverkehr, Masturbation usw.), sich selbst zu einem Genussmittel. Er verstößt damit gerade gegen den Kategorischen Imperativ, demgemäß man die Menschheit sowohl in der eigenen Person als auch in der Person eines jeden anderen niemals bloß als Mittel brauchen darf. Das gilt auch für die künstliche Empfängnisverhütung.
  • Respekt ggü. dem von Gott geschenkten Potential
    Bekämpfung der Fruchtbarkeit mit chemischen, medizinischen oder mechanischen Mitteln, als wäre diese eine Krankheit, ist eine grobe Missachtung der Natur des Menschen und der Befähigung durch Gott, „concreatores“ – Mitschöpfer von Kindern zu werden. Gerade Menschen, denen die Elternschaft schmerzlich verwehrt bleibt, wissen um den hohen Wert der  Fruchtbarkeit. Die Fähigkeit, neues Leben zu empfangen, vorübergehend künstlich, d. h. chemisch oder mechanisch zu unterdrücken oder gar auf Dauer zu zerstören (Sterilisation), widerspricht dem geschuldeten christlichen Respekt gegenüber der uns von Gott geschenkten menschlichen Natur und dem Partner.
  • Natürliche Familienplanung
    Die bewusste Wahl von unfruchtbaren Zeiten, die den Kern der natürlichen Familienplanung darstellt, ist moralisch unbedenklich, weil die Eheleute die Handlung nicht willentlich verändern, wie bei der künstlichen Empfängnisverhütung. Der chemisch oder mechanisch fixierte Wille eines oder beider Ehepartner verändert die geistige Haltung in der Handlung: ich nehme Dich nur so an, wie Du bist minus Deiner Fruchtbarkeit.
  • Übrigens: Hormonelle Verhütungsmittel wie Pille, Hormonspirale, etc. schaden dem weiblichen Körper enorm.

    Was Papst Paul VI. schon vor Jahrzehnten vorhergesagt hat, wird jetzt auch der breiten Masse immer klarer. Man tut sich keinen Gefallen, wenn man dem Körper durch Hormone vorgaukelt, er wäre schwanger. Nebenwirkungen wie Trombosen, Depressionen, Libidoverlust, Gewichtszunahme sind keine Seltenheit. Auch dass hinter der Pille eine große Pharmalobby steckt, die Millionen verdient, sollte nicht vergessen werden. Zum Glück gibt es aktuell ein Umdenken in der Gesellschaft: Weg von künstlich zugeführten Hormonen und hin zu mehr Natürlichkeit!

BEHAUPTUNG

Selbstbefriedigung, Pornos, Freundschaft plus, ja und?

UNSERE ANTWORT

Die sexuelle Lust ist etwas Wunderbares, ein Geschenk Gottes.

Und doch ist nicht jede Form, wie wir zu diesem Lustempfinden kommen, gut für uns oder andere Menschen, so wie auch ein aktueller Alkoholgenuss für uns nicht gut sein muss, wenn man an den Hangover am nächsten Morgen denkt.

  • Lust ist gut!
     Dass Lust etwas Schlechtes ist oder der Körper ein notwendiges Übel für unseren Geist, das sind lang verbreitete Meinungen, die aber nicht den Mensch mit all seinen Dimensionen aus Körper und Seele sieht und wertschätzt. Dass unser Körper etwas unglaublich Wertvolles ist, ja, wir “sind” unser Körper, daraus folgt aber auch, dass es nicht egal ist, was wir mit unserem Körper tun, auch im sexuellen Bereich.
  • Wenn wir trennen zwischen Sex und gegenseitiger Liebe, mache ich mir das Gegenüber oder auch mich selbst zum Sportgerät für mein Lust- und Wohlbefinden.
    Das Problem dabei ist: Wir brauchen Liebe und Empathie! Wir sehnen uns doch alle nach Zuneigung, nach Zweisamkeit, nach jemandem, der uns sieht. Wenn ich mir das abtrainiere und Sex selbst mache oder mir ohne Liebe “hole”, wird es schwierig, es später in Gemeinschaft zu leben, wenn man mal eine Familie will.
  • Die Statistik spricht für sich: Wir sehnen uns irgendwie doch nach stabilen Beziehungen.
    Die meisten Menschen sehnen sich nach beständigen und treuen und dauerhaften Beziehungen. Wenn wir FreundschaftPlus leben und Pornos schauen, werden wir immer ich-zentrierter, beziehungsunfähiger und hindern uns selbst daran, dahin zu kommen, wonach unser Herz sich sehnt.
  • Selbstbefriedigung und Pornos machen süchtig und schaden uns.
    Fast jeder dritte Mann und jede zweite Frau unter 35  konsumiert regelmäßig Pornos, mindestens. Viele werden süchtig, Beziehungen scheitern daran. Beim Schauen wird eine Menge Dopamin ausgeschüttet, was wiederum motiviert, immer mehr, immer öfter und immer heftigere Pornos zu konsumieren. Oft wird dieser Glückskick dann gesucht, wenn es einem nicht so gut geht. Auf die Flucht in die Pornographie – nur wenige Klicks entfernt – folgen massive Stimmungsschwankungen, wenn Emotionen derart betäubt werden. Tiefe Beziehungen einzugehen, wird immer schwieriger, wenn man in der Pronographiesucht gefangen ist. Pornos machen beziehungsunfähig. Oft auch gewalttätig.
  • Pornos degradieren massiv zu Objekten und unterstützen oft moderne Sklaverei.
    Sexhandel ist heute mehr Thema denn je und die Pornoindustrie ist damit ziemlich eng verwoben. Viele “Händler” manipulieren oder zwingen jungen Frauen in die Pornographie. Und wenn einmal ein pornographisches Bild oder Video im Netz ist, bleibt es da. Für Frauen ist es sehr schwer, da wieder rauszukommen, was gezielt genutzt wird, um Kontrolle und Macht auszuüben. Die Pornoindustrie boomt finanziell so richtig, besonders Kinderpornographie bringt sehr viel Geld ein. 1 von 5 Opfern des Sexhandels ist statistisch ein Kind.

    Opfer dieses Systems sind oft Menschen mit eigenen tragischen Geschichten: Jugendliche, die von zu Hause weggelaufen sind, die obdachlos sind, Frauen, die selbst sexuellen Missbrauch erlebt haben. Sie bräuchten selbst Hilfe und wahre Zuneigung, sind aber “leichte Ziele“, werden manipuliert, missbraucht und in die Pornographie getrieben, damit der wohlhabende Geschäftsmann aus München-Schwabing am Freitagnachmittag vor dem Bildschirm seinen Frust abbauen kann. Wenn man Pornos konsumiert, muss einem bewusst sein, dass viele der Frauen nicht freiwillig oder gar unter Zwang vor der Kamera stehen und man selbst nicht weiß, wie mit ihnen in der Realität umgegangen wird.

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