“Für immer du!” – Das Besondere an der Ehe

Ehe

BEHAUPTUNG

Die Ehe ist eine von vielen Formen, wie man mit einem anderen Menschen zusammenleben kann. Als ob das heute noch was besonderes wäre…

UNSERE ANTWORT

Die Ehe ist nicht einfach eine von vielen Formen, wie zwei Menschen zusammenleben können, sondern sie ist ein Bild, wie Gott uns Menschen liebt.

Und Gott liebt sicher nicht untreu, auf Zeit oder nur unter bestimmten Bedingungen.
  • Gott ist der „Erfinder“ der Ehe
    Die Ehe ist nicht eine menschliche Erfindung oder einfach eine Institution, die kulturell begründet ist. Ja, die Ehe gestaltete sich in der Menschheitsgeschichte in verschiedenen Zeiten und Kulturen auch unterschiedlich, aber trotzdem hat Gott die Berufung zur Ehe in die Natur von Mann und Frau eingeschrieben. (Gaudium et Spes 48,1)
  • Die Ehe ist ein Bild für Gottes Liebe
    Gott ist die Liebe und hat den Menschen aus und für die Liebe geschaffen. Die gegenseitige Liebe von Mann und Frau ist dabei ganz besonders ein Bild der bedingungslosen und treuen Liebe, mit der Gott jeden Menschen liebt.
  • Nur die Ehe kennt alle 3 Dimensionen der Unauflösichkeit, der Treue und der Familie
    Es gibt viele verschiedene Beziehungsformen wie die „Ehe für Gleichgeschlechtliche“, die „Ehe auf Zeit“, die „Ehe mit mir selbst“, die „Mehr-Ehe“ usw. Doch nur die Ehe vereint 3 Werte einer Beziehung, die uns letztlich glücklich macht:

    • Unauflöslichkeit: „Jetzt und für immer, bis der Tod uns scheidet“
    • Treue: „Du und nur Du“
    • Familie: „Mit Dir Kinder“
  • Wir Menschen brauchen ein Ideal
    Christen sollten zwar mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität stehen, sich aber gleichzeitig nach dem Himmel und seinen Idealen ausstrecken. Das bedeutet hier, nach einer Beziehung, die auf Dauer und bedingungslose Treue und Liebe ausgerichtet ist. Wenn Ehe nur ein Konzept von vielen ist, dann werden viele gar nicht mehr versuchen, sich danach auszustrecken, sondern sich mit einem darunter zufrieden geben. Wir Menschen brauchen ein Ideal, ein Ziel, eine Vision, nach welchen wir uns ausstrecken.

BEHAUPTUNG

Segen ist für alle da. Was soll denn bitte die Diskussion um das Verbot von Segnungen anderer Lebensgemeinschaften?

UNSERE ANTWORT

Das lateinische Wort für „segnen“ ist „bene-dicere“, was wörtlich übersetzt „gut-heißen“ bedeutet.

Wenn die Kirche den Segen Gottes vermittelt, wird dadurch gesagt „Das ist gut, wie es ist.“ Die Kirche kann aber keinen Segen für Verbindungen aussprechen, die außerhalb er sakramentalen Ehe liegen.

Da würde sie sich einfach selbst widersprechen. Und das aus verschiedenen Gründen:

  • Es gibt keinen Anspruch auf Segen
    Im Alten Testament zeigt sich, dass es kein Anrecht auf den Segen Gottes gibt, erst recht keinen bedingungslosen. Er ist ein Geschenk und hängt auch mit dem eigenen Tun zusammen: Wie das Volk Israel lebt, das entscheidet darüber, ob Segen oder Fluch über es kommt (vgl. Dtn 11,26f; Dtn 28,15-68). Dabei ist der Fluch, also das Unheil, weniger das aktive Zorneshandeln Gottes, sondern vielmehr die Konsequenz des eigenen falschen Handelns des Menschen bzw. des Volkes.
  • Jesus segnete auch nicht alles und jeden
    Er segnete Kinder und seine Jünger, mit den Schriftgelehrten und Pharisäern geht er aber zum Beispiel hart ins Gericht. Jesus ruft sie und mit ihnen uns alle zur Umkehr auf, dazu, dass wir uns Gott neu zuwenden. Und der Segen ist mit dieser Umkehr geknüpft. Gottes Liebe ist ohne Bedingungen; sein Segen ruht jedoch auf Menschen, die sich Christus unter bestimmten Bedingungen zuwenden („kehrt um“) und ihm nachfolgen („glaubt an das Evangelium“). Segnungen sind auch keine magischen Zeichen, sondern setzen den Glauben voraus. Je mehr das Herz bereitet ist, desto fruchtbarer kann ein Segen werden.
  • Gesegnet werden kann nur, was Christus gutheißen kann
    „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.“ (Joh 14,15) Ein Wohnhaus kann gesegnet werden, nicht aber ein Mafia-Treffpunkt. Ein Auto, mit dem man in den Urlaub fährt, kann gesegnet werden, nicht aber eines, mit dem man eine Bank ausrauben möchte. Man kann im Einzelfall darüber streiten, ob Gegenstände dem Willen Christi entsprechen oder nicht. Entscheidend aber ist nicht, was der Einzelne denkt, sondern was die Kirche als den Willen Christi erkannt und zum Maßstab erhoben hat.
  • Die Kirche kann sich nicht selbst widersprechen
    Besonders die öffentlichen Handlungen der Kirche – dazu gehören auch alle Segnungen – müssen in Einklang stehen mit ihren Regeln zum Thema Sexualität und dem Wert, den die Ehe hat. Andernfalls widerspricht die Kirche sich selbst.
  • Segnung und Eheschließung dürfen nicht verwechselt werden
    Wenn im Vorbereitungsgespräch zur Heirat gefragt wird, warum zwei Eheleute kirchlich heiraten möchten, dann antworten sie oft: „Weil wir den Segen Gottes für unsere Ehe haben möchten.“ Sie erbitten also die Sakramentalie „Segen“, meinen aber das Wirken Gottes im Sakrament der Ehe, das bewirkt, was es bezeichnet, nämlich 1. lebenslange Treue, 2. das gegenseitige Wohl und 3. Zeugung und Erziehung ihrer Kinder. Nach außen schaut beides ähnlich aus, der Priester breitet seine Hände über zwei Menschen aus, Gott spricht seinen Segen und heißt etwas für „gut“, aber was beim Sakrament der Ehe geschieht ist doch etwas ganz anderes.
  • Gesegnet wird immer der Mensch, nicht sein Tun
    Eine Segnung jedes einzelnen Menschen, ist natürlich, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, jederzeit möglich. Gesegnet werden hier ja nicht bestimmte Handlungen. Sondern jenem Menschen wird die Begleitung, Güte und Stärkung Gottes persönlich zugesprochen. Und damit sind auch alle Gläubigen dazu aufgerufen, aufgrund des allgemeinen Priestertums ein Segen zu sein und andere zu segnen.

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