Die Initiative „Neuer Anfang“ hat sich zum Ziel gesetzt, alles zu unterstützen und hervorzuheben, was zu einem Aufbruch der Neuevangelisierung und Katechese im deutschsprachigen Raum beiträgt. Als erstes Beispiel für einen neuen Anfang der Kirche, haben wir Theresa Hesse, eine junge Mutter von zwei Kindern, gebeten uns vom „Jungfamilientreffen“ in Berlin zu berichten. In lockerer Folge werden wir weiter Initiativen vorstellen, die zeigen, dass auch bei uns wahr wird, was Papst Benedikt bei seinem Amtsantritt sagte: „Die Kirche lebt. Und die Kirche ist jung. Sie trägt die Zukunft der Welt in sich und zeigt daher auch jedem einzelnen den Weg in die Zukunft. Die Kirche lebt, wir sehen es, und wir spüren die Freude, die der Auferstandene den Seinen verheißen hat. Die Kirche lebt, sie lebt, weil Christus lebt, weil er wirklich auferstanden ist.“

Bereits zum zweiten Mal fand dieses Jahr das Jungfamilientreffen in Nauen bei Berlin statt. Dieses Jahr unter dem Motto: Bleibt in ihm verwurzelt! „… auf ihn gegründet, gefestigt durch den Glauben …“ Kol 2,7

Auf dem Weg von Bayerns christlicher Hochburg, dem Augsburger Land, bis in die Tiefen der Diaspora Deutschlands. Warum nimmt eine Familie mit zwei kleinen Kindern, wovon einer äußerst ungern Auto fährt, einen solch weiten Weg auf sich? Warum dieser Kraftakt des langen Packens, mühsamer Autofahrt mit viel Geschrei und möglichen Spannungen geistiger Art? Weil wir spüren, dass es das ist, was unsere Familie braucht. Wir brauchen einen Ort, an dem wir auftanken können, an dem wir unsere Berufung als Ehepaar und Familie zugesprochen bekommen und an dem wir Wertschätzung erfahren. Was in Österreich schon vor 20 Jahren begonnen hat und bereits tiefe Wurzeln geschlagen hat, darf nun auch in Deutschland auf seine ganz eigene Weise wachsen.

Ein Dienst an den Familien

Wolfgang und Miriam Herold, Leiter der „Initiative christliche Familie in Deutschland“, haben sich als Familie ganz in den Dienst an den Familien gestellt und dieses Jungfamilientreffen, zusammen mit vielen hingebungsvollen Helfern, möglich gemacht. Durch Gottes Vorsehung haben sie auch einen besonderen Ort gefunden: Die Fazenda da Esperança Gut Neuhof. So wie der Name es sagt, herrscht an diesem Ort eine besondere Atmosphäre der Hoffnung, wo Menschen, die tiefe Verletzungen erlebt haben (vermutlich meist in der Ursprungsfamilie), in einer Gemeinschaft ihr Leben neu mit Gott beginnen. Das Miteinander zwischen den Männern der Fazenda und unseren Familien haben wir als sehr respektvoll und überwiegend herzlich erlebt. In dieser Konstellation von Menschen war etwas sehr Prophetisches und Hoffnungsvolles spürbar, was schwer in Worte zu fassen ist.

Bedürfnisse junger Familien

Als wir durch das Tor der Fazenda fuhren und den großen Hof mit den gelb leuchtenden Gebäuden sahen, erinnerten wir uns an die vielen schönen Momente des letzten Jungfamilientreffens dort. Die Kinder quietschten vor Freude, als sie die kleinen Fußballtore auf der Wiese, die vielen Kinderfahrzeuge und die ersten bekannten Gesichter sahen. Die Reise war geschafft, jetzt hieß es Durchatmen und einfach da sein. Mit anderen Familien aus allen Ecken Deutschlands verbrachten wir fünf bewegende Tage, die durch gemeinsame Gebetszeiten, inspirierende Vorträge, Zeiten für uns als Paar und Austausch mit den anderen Ehepaaren, gutem Kinderprogramm und Familienzeiten geprägt waren. Wir fühlten uns als junge Familie in unseren Bedürfnissen sehr geachtet und liebevoll umsorgt. Beim Morgengebet wurde unglaublich gut auf die Kinder eingegangen, so dass diese fröhlich dabei waren, sangen und tanzten. Besonders Schaf Luci, die in einem kleinen Theaterstück jeden Morgen zu den Kindern sprach, war heißgeliebt. Mein Mutterherz schlug schneller, als sich nach wenigen Tagen sogar mein dreijähriger Sohn traute, vorn zu stehen und mit den anderen Kindern die Bewegungen zu den Lobpreisliedern mitzumachen. Besonders die tägliche heilige Messe und die Beichte halfen, das Erlebte und Gehörte zu verinnerlichen.

Impulse für das Familienleben und Zeichen der Wertschätzung

Als Referenten kamen Frau Dr. Beate Beckmann-Zöller, welche einen sehr tiefgehenden Vortrag über Mutterschaft gab, sowie Pater Paulus-Maria Tautz CFR, der über Vaterschaft sprach. Auch Pater Christian Heim, der Leiter der Fazenda erzählte uns sein Lebenszeugnis und ermutigte uns, alles auf Gottes Reich auszurichten. Das Ehepaar Rüssel machte den Abschluss mit wertvollen Impulsen für die Gestaltung unseres geistlichen Lebens als Familie. Bemerkenswert für uns war, dass die Referenten nicht nur zum Referieren kamen, sondern auch um unterstützend beim Jungfamilientreffen dabei zu sein. Von Gesprächsangeboten und Seelsorge bis hin zum Organisieren des Wickelraums standen sie zur Verfügung. Das war für mich als Mama von zwei kleinen Jungs, die einen rund um die Uhr gut auf Trab halten, ein starkes Zeichen der Wertschätzung.

Ein absolutes Highlight für uns als Familie war die Eheerneuerung am Freitagabend. Nach einem Versöhnungsgespräch am Nachmittag trafen sich alle Ehepaare abends festlich gekleidet in der Kapelle, um sich dort vor einem Priester erneut das Eheversprechen zuzusprechen. Für uns sehr besonders und tiefgehend. Es war auch bewegend, die anderen Ehepaare zu sehen, die jeder auf seine eigene Weise Schönheit ausstrahlte. In einer Welt, in der Ehen so umkämpft sind, war das ein unglaubliches Statement für die geistige Wirklichkeit.

Samstag war der Tag, der besonders den Kindern in Erinnerung geblieben ist. Nachdem wir von einer gemeinsamen Familienwallfahrt wieder auf den Hof der Fazenda kamen, wurden die Kinder mit einer eigens für sie aufgebauten Kirmes mit Hüpfburg, Karussell und Zuckerwatte überrascht. Als abends dann noch einige der Helfer mit einem riesigen Strauß bunter Luftballons kamen, die wir gemeinsam mit den Männern der Fazenda in den Himmel stiegen ließen, herrschte eine große Freude und ein Gefühl von Verbundenheit.

Jesus wirkt in und durch Familien

Wir sind dankbar, wie sehr uns als Familie in diesen Tagen von vielen verschiedenen Menschen gedient wurde; dankbar für alle Begegnungen und Gespräche und dankbar für die Gewissheit, dass Jesus in und durch unsere Familie wirkt.

Ein Erlebnis wie das Jungfamilientreffen gibt Zuversicht, dass sich die Kirche auch in Deutschland u.a. durch die gläubigen Familien erneuert! Daher ist die Arbeit der „Initiative christliche Familie in Deutschland“ in jeder Hinsicht unterstützenswert:

Initiative Christliche Familie
Verein zur Förderung der christlichen Familie Deutschland e.V.
Oberschönenfeld 1
D-86459 Gessertshausen
+49(0)151 10267618
herold@christlichefamilie.at
www.christlichefamilie.at

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